Alice Merton + The Last Dinner Party
Vor zwei Jahren an gleicher Stelle, war die deutsch-britische Sängerin nun erneut beim Hurricane. Trotzdem war Alice Merton in den letzten Jahren viel herumgekommen. Aufgewachsen in Kanada, zwischenzeitlich auch in England, lebt sie heute in Berlin. Nach einem Wirtschaftsstudium sattelte sie kurzerhand um und studierte Popmusikdesign. Und was dabei herausgekam, weil sich die junge Frau so intensiv mit Musik beschäftigte, ist perfektes, musikalisches Entertainment. Genau so gekonnt setzte sie ihre Fähigkeiten auch auf der River Stage ein und präsentierte knackig-fetzige Popsongs, die mit wunderbarem Gesang, tollen Geschichten und guter Instrumentierung punkteten. Bereits mit ihrer Single „No Roots“ schuf Alice Merton den ultimativen Ohrwurm und mit weiteren Singles wie „Hit The Ground Running“, „Lash Out“ oder Why So Serious“ bewies sie schnell, dass der Weg vom Geheimtipp zur gefeierten Pop-Newcomerin nicht weit ist. Die Kanadierin wurden jedenfalls gut gelaunt empfangen, ihre Songs und Performance mit textsicheren Sprechchören und sogar handgemalten Bannern gefeiert.
The Last Dinner Party servierten am Samstag beim Hurricane Festival ein musikalisches Festmahl, das niemand so schnell vergessen wird. Die britische Band, bestehend aus Abigail Morris (Gesang), Georgia Davies (Bass), Emily Roberts (Gitarre), Lizzie Mayland (Keyboard) und Iona Thomas (Schlagzeug), vereint Glam Rock mit barockem Pop zu einem einzigartigen Klangteppich. Mit einer Performance, die sowohl visuell als auch akustisch beeindruckte, brachten sie das Publikum zum Tanzen und Staunen. Ihr bisheriger Erfolg, angeführt von der gefeierten Single „Nothing Matters,“ hat ihnen eine treue Fangemeinde eingebracht. Besonders hervorzuheben ist Morris‘ charismatische Bühnenpräsenz und die perfekte Harmonie innerhalb der Band, die jeden Song zu einem Erlebnis macht. Das Konzert war ein wilder Mix aus Theatralik und musikalischer Finesse, der zeigte, dass The Last Dinner Party definitiv auf dem Weg zu großen Bühnen ist. Kurzum: ein grandioses Live-Erlebnis, das Lust auf mehr macht.