Festivals United

Reeperbahn Festival 2024: Vier Tage Musik, Vielfalt und Innovation in Hamburg

Dominik FiolkaDominik Fiolka, 24.09.2024

Dominik Fiolka

Dominik Fiolka
24.09.2024

Zwischen dem 18. bis 21. September 2024 verwandelte sich Hamburgs berühmte Reeperbahn erneut in das pulsierende Herz der internationalen Musikszene. Das Reeperbahn Festival, inzwischen ein fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders, lockte in seiner 19. Ausgabe knapp 45.000 Musikfans, Brancheninsider und Künstler aus aller Welt an. Über vier Tage hinweg bot das Festival ein beeindruckendes Programm mit 800 Events, darunter 480 Konzerte von 450 Acts aus 35 Ländern sowie 40 Lesungen, Live-Podcasts und Ausstellungen. Für die rund 5.000 Fachbesucher der Branchenplattform gab es 240 Veranstaltungen, darunter Networking-Events, Showcases, Award-Shows und Sessions mit 400 Sprechern aus 52 Nationen. Zudem umfasste das Programm 130 weitere Punkte, die von den Partner-Konferenzen TINCON und re:publica gestaltet wurden.

Was das Reeperbahn Festival so einzigartig macht, ist seine Mischung aus aufstrebenden Talenten und etablierten Künstlern, kombiniert mit einer unvergleichlichen Atmosphäre, die die Straßen und Clubs von St. Pauli in einen lebendigen Klangteppich verwandelt. Unter dem diesjährigen Motto „Let The Music Grow” konzentrierte sich die Konferenz auf drängende Themen wie Künstliche Intelligenz, die Rettung der Grassroots-Kultur, Diversität und Nachhaltigkeit in der Musikwirtschaft.

Die Eröffnungsshow im Operettenhaus Hamburg wurde von Claudia Roth, der Staatsministerin für Kultur und Medien, mit einer leidenschaftlichen Rede eingeleitet. Sie gab den Startschuss für vier Tage voller musikalischer Entdeckungen und inspirierender Begegnungen.

Ein Highlight des Festivals war die Verleihung der Helga Awards 2024, bei denen die besten Festivals der Saison ausgezeichnet wurden. Zu den Gewinnern gehörten das „Summer Breeze Open Air“ als bestes Festival, das „Für Hilde Festival“ als wohligste Wohlfühloase, „HASTAM – Just because I am“ für die unerschrockenste Haltung, das „Orange Blossom Special“ als grünste Wiese, das „SNNTG Festival“ für die gemischteste Tüte und die „Tapefabrik“ für das feinste Booking. Diese Ehrungen sind ein fester Bestandteil des Reeperbahn Festivals und ziehen jedes Jahr große Aufmerksamkeit auf sich.

Musikalisch bot das Festival eine beeindruckende Vielfalt. Herausragende Performances lieferten Alt-J mit ihrer Mischung aus experimentellem Rock und elektronischen Beats in der Großen Freiheit 36, die Indie-Pop-Band The Japanese House und der charismatische Singer-Songwriter Sam Fender. Ein besonderes Highlight war der Secret-Akt Aki Aggu, der mit einem energiegeladenen Set und überraschenden Gastauftritten für tosenden Applaus sorgte.

Doch das Reeperbahn Festival ist mehr als nur Musik. Die begleitenden Panels und Konferenzen boten tiefgehende Einblicke in aktuelle Themen der Musikindustrie. Besonders die Panels zu FLINTA (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen) und Diversität zogen viele Teilnehmer an und boten eine Plattform für Diskussionen über Gleichstellung in der Musikbranche. Diese Panels sind ein essenzieller Bestandteil des Festivals, da sie den Austausch von Ideen und die Vernetzung innerhalb der Branche fördern.

Die Kombination aus hochkarätigen musikalischen Darbietungen, inspirierenden Diskussionen und der unvergleichlichen Festivalatmosphäre macht das Reeperbahn Festival zu einem einzigartigen Erlebnis. Vier Tage lang war Hamburg das Zentrum der Musik- und Kulturwelt, und die Besucher verließen das Festival mit zahlreichen neuen Eindrücken und Entdeckungen. Einmal mehr hat das Reeperbahn Festival seinen Status als eines der bedeutendsten Musikfestivals Europas unter Beweis gestellt.

Dominik Fiolka Dominik Fiolka Vechelde

Aus Berlin stammt Dominik. Mittlerweile in der Region 38 ansässig, jongliert er mit Zahlen und Worten gleichermaßen. So übernimmt er als einer der Köpfe hinter stagr regelmäßig die redaktionelle Berichterstattung.