Arch Enemy sind inzwischen aus der Metal-Welt nicht mehr wegzudenken. 25 Jahre Bandgeschichte, davon inzwischen schon 8 Jahre mit Frontfrau Alissa White-Gluz, die mit ihrer Stimme noch immer jegliche Aufmerksamkeit auf sich zieht. 11 Alben sind in dieser Zeit entstanden, das letzte davon, “Deceivers”, erschien erst in der vergangenen Woche. “Are you ready to have some fun?”, fragt uns Alissa, bevor sie uns sagt, dass der Großteil der Songs heute von diesem Album stammen soll. Zunächst gibt es jedoch ein paar Klassiker, während es leicht anfängt zu regnen. Abhalten tut dies in diesem Fall jedoch niemanden und die Pyro, die auch hier wieder ordentlich belastet wird, tut ihr Bestes, das Publikum wieder zu trocknen. Dennoch ist die Show berechenbar. Jeder Schritt auf der Bühne ist fest durch choreografiert. Überraschungen gibt es keine. Es fehlt der besondere, spontane Kick. Dennoch feiern die Fans bis in die letzte Minute und bekommen nicht nur eine, sondern gleich zwei Zugaben.
Nach diesem starken Auftritt auf der Main gehts schnell rüber zur T Stage, denn hier geht es derweil wieder finnisch weiter, denn Ensiferum geben sich die Ehre. In diesem Jahr haben sie bereits einige Auftritte absolviert und so ihr 2020 erschienenes Album „Thalassic“ bereits der Öffentlichkeit präsentieren können. Auch der “neue” Mann an den Tasten, Pekka Montin, gehört schon fest zum Bühnenbild. Sänger Petri Lindroos strahlt mit der anwesenden Meute um die Wette, Tieftöner Sami spielt in gekonnter und bekannter Weise den Bühnenclown. Also alles wie immer im Hause Ensiferum – hier passt einfach alles. Besonders schön für die Anwesenden war eine Setlist, die neben neuem Material vielen alten Klassikern wieder neues Leben einhauchte.
Auf der Mainstage stehen nun Avatar und man könnte meinen, dass die Musik komplett in den Hintergrund wandert. Die Show steht klar im Vordergrund, auch hier ist wieder jeder Schritt genau geplant. Anfangs stehen alle Musiker geballt in der Mitte der Bühne, auch Schlagzeuger John Alfredsson mit einem zweiten, kleinen Schlagzeug. Erst mit dem zweiten Song verteilt sich die Band und erst zum dritten nimmt John seinen eigentlichen Platz ein. Die Show zieht das Publikum schnell in einen Bann, der gespannt Richtung Bühne schaut. Genau das Programm, das nach dem energiegeladenen Abend gebraucht wurde, um noch einen Moment zu entspannen, bevor es am nächsten Tag wieder richtig losgeht. Auch der Regen macht zumindest für einen Moment nochmal eine Pause.