Bring me the Horizon
Seit 2019 gibt es von BMTH zwar keinen aktuellen Tonträger mehr, aber der letzte „Amo“ aus 2019 war so heiß gehandelt, da wird es schwer, nachzuziehen. Und bei fünf weiteren, hervorragenden Alben kann man auch erstmal mit dem arbeiten, was man hat. Diese innig geliebte Band aus Sheffield ist kreativ, verrückt, energievoll und vor allem ungezwungen. Erfrischend, die musikalische Entwicklung mit gewohnt sehr gutem Songwriting. Bring me the Horizon machen gerne was sie wollen. Sie fügen sich nicht ins Schicksal, immer wieder nur die gleichen abgedroschenen Riffs abzuliefern. Und damit trifft die Band genau den richtigen Ton der Generation. Die Zuschauer*innen (vor allem *innen) warten auf Oli Sykes und Co. Und dann geht es direkt los. Während sich begeisterte Mädels gegenseitig zu neuen Kreisch-Höhen anstacheln, wird die Mitte des Infields schnell von einem großen Moshpit dominiert, der sich während der gesamten Show fast durchgehend hält – nur gelegentlich für einen Circle Pit öffnet oder auf Wunsch auch zu einer Wall Of Death umformiert. So gehen Band und Publikum in der Musik völlig auf, die in perfekter Mischung die gesamte Diskografie von Bring Me the Horizon umfasst. Video-Trailer sorgen neben wenigen, kurzen Ansagen von Frontmann Oli zwischen drin immer wieder für etwas Zeit um mal Luft holen zu können. Im Großen und Ganzen gibt es von Bring Me the Horizon natürlich den allseits geliebten Metalcore und bei den neueren Songs eben einfach mehr Experimentierfreudigkeit. Live funktionieren alle Songs sehr gut und stacheln die Zuschauer zu ausgelassener Stimmung an. Für uns sind BMTH immernoch die Könige der aktuellen, alternativen Musiklandschaft.