Festivals United

Festival-Feeling und Adrenalin-Rausch beim Heide Park Festival 2024

Dominik FiolkaDominik Fiolka, 02.09.2024

Dominik Fiolka

Dominik Fiolka
02.09.2024

Das brandneue Heide Park Festival 2024 im gleichnamigen Resort in Soltau war ein unvergessliches Erlebnis für Musik- und Adrenalinjunkies gleichermaßen. Stattgefunden hat das Spektakel vom 31. August bis zum 1. September und bot bei bestem Sommerwetter ein einzigartiges Konzept: Festivaltickets, die nicht nur Zugang zu erstklassiger Musik auf zwei Bühnen – der Main Stage und der Adrenalin Stage – gewährten, sondern auch die Möglichkeit, alle Parkattraktionen am Freitag von 10 bis 18 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 10 bis 22 Uhr zu nutzen. Die musikalische Vielfalt des Festivals war beeindruckend: Von kraftvollem EDM und pulsierendem Pop über rockige Gitarrenriffs bis hin zu gefühlvollen Indie-Sounds war für jeden Geschmack etwas dabei. Die Main Stage präsentierte internationale Headliner und große Acts, während die Adrenalin Stage mit aufstrebenden Künstlern und DJs für pulsierende Beats sorgte.

Samstag

Das Festival bot eine spannende musikalische Vielfalt. Von treibendem EDM und mitreißendem Pop über rockige Gitarrenriffs bis hin zu Indie-Sounds war für jeden Geschmack etwas dabei. Das Konzept, Musik und Freizeitpark-Attraktionen zu kombinieren, erwies sich als voller Erfolg. Mit ihrem Festivalticket konnten die Besucher die aufregenden Fahrgeschäfte des Parks nutzen, darunter die berühmte Holzachterbahn Colossos, die mit ihren rasanten Abfahrten und atemberaubenden Airtime-Momenten Nervenkitzel pur bot. Ein weiteres Highlight war der Dive Coaster Krake, der Mutige kopfüber in die Tiefe stürzen ließ, sowie der Flug der Dämonen, Deutschlands erster Wing Coaster, der den Adrenalinspiegel in die Höhe trieb.

Das durchdachte Konzept der Veranstalter nutzte auch die bestehende, hochwertige Infrastruktur des Parks optimal. Rund 20.000 Besucher pro Tag konnten die vorhandenen WCs, Unterhaltungsmöglichkeiten und Essensstände hervorragend nutzen.

ClockClock

Die erste Band, die wir an diesem Festivalsamstag auf der Mainstage erlebten, hat in den letzten Jahren die Musikszene im Sturm erobert und mit ihren Hits die Charts dominiert. ClockClock zeichnen sich durch ihre einzigartige Fusion aus elektronischen Beats, hypnotischen Melodien und eingängigen Texten aus, die sie zu einer absoluten Sensation machen. Ihr unverwechselbarer Sound vereint verschiedenste Genres und schafft dabei eine eigene, markante Stilrichtung. Ihre Musik ist eine explosive Mischung aus Elektro, Pop und Indie, die einfach jeden mitreißt. Auf der Bühne leben die Bandmitglieder ihre Musik mit Leidenschaft und Energie, und jeder Song wird so intensiv vorgetragen, dass das Publikum förmlich mitgerissen wird.

Only the Poets

Die vier britischen Musiker Tommy Longhurst, Andy „Roo“ Burge, Clem Cherry und Marcus Yates – zusammen bekannt als Only the Poets – traten am Nachmittag auf der Mainstage auf. Diese englische Band beeindruckte mit ihrer Fähigkeit, Indie-Rock und Pop zu kombinieren, und berührte dabei sowohl die Ohren als auch die Herzen der Zuhörer. Die Show begann mit einer sanften Melodie, die sich allmählich zu einer beeindruckenden Klanglandschaft entwickelte. Die Band zeigte ihre Vielseitigkeit, indem sie mühelos zwischen verschiedenen musikalischen Stimmungen und Genres wechselte. Ihre Songs, geprägt von tiefgründigen Texten und eingängigen Harmonien, nahmen das Publikum auf eine poetische Reise durch Themen des Lebens und der Liebe mit. Die Bühnenpräsenz der Band war ebenso beeindruckend wie ihre musikalische Darbietung, und die Interaktion mit dem Publikum war herzlich und einladend.

Wincent Weiss

Wincent Weiss hat sich mit seiner unverkennbaren Mischung aus gefühlvollen Balladen und eingängigen Pop-Hymnen fest in der deutschen Musikszene etabliert. Hits wie „Feuerwerk“ und „An Wunder“ sorgten bei dieser Show für euphorische Mitsing-Momente, während seine charismatische Bühnenpräsenz das Publikum vom ersten Moment an fesselte. Seit seinem Durchbruch hat Weiss zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter mehrfach den Echo und den MTV Europe Music Award. Die etwas mehr als einstündige Show war ein Muss für Fans des Künstlers und Popmusik-Liebhaber gleichermaßen, da Weiss nicht nur musikalisch überzeugte, sondern auch durch die intime Atmosphäre und die spürbare Verbindung zu seinen Fans. Es wurde klar, dass Wincent Weiss weit mehr ist als nur ein Radio-Hitlieferant – er ist ein großartiger Live-Performer.

Hardwell

Der erste Festivaltag endete mit einer Show, die selbst die erfahrensten EDM-Fans begeisterte. Der niederländische DJ Hardwell brachte mit seinen markanten Drops und eingängigen Melodien die Menge mit Hits wie „Spaceman“ und „Apollo“ zum Kochen. Seine Fähigkeit, das Publikum mitzureißen, zeigte sich in jeder Sekunde seiner energiegeladenen Performance. Besonders beeindruckend war die nahtlose Mischung aus neuen Tracks und gefeierten Klassikern, die Hardwell zu einer Legende der elektronischen Musik gemacht haben. Mit spektakulären Visuals, Pyrotechnik und einem atemberaubenden Feuerwerk sowie einer Laser- und Lichtshow, die den Himmel über dem Park erleuchtete, wurde das Konzert zu einem audiovisuellen Erlebnis der Extraklasse. Hardwell, mehrfach zum besten DJ der Welt gekürt, bewies einmal mehr, warum er an der Spitze des EDM-Olymps steht.

HBz

Den fulminanten Abschluss des Tages lieferte das deutsche DJ-Duo HBz, bekannt für ihre humorvollen Remixe und energiegeladenen Basslines. Der Bereich vor der Bühne verwandelte sich schnell in ein pulsierendes Partyparadies. Hits wie „King Kong“ und ihre viralen TikTok-Tracks brachten die Menge zum Tanzen und Mitsingen. Obwohl einige Besucher nach dem Auftritt von Hardwell das Festivalgelände verließen, tat dies der Stimmung keinen Abbruch. Geschickt setzten HBz ihren Mix aus eigenen Produktionen und cleveren Mashups ein und präsentierten eine gut gewählte Setlist. Mit ihren innovativen Sounds und ihrer charismatischen Bühnenpräsenz haben sich HBz einen festen Platz in der deutschen EDM-Szene gesichert.

Sonntag

Die ersten beiden Tage im Heide Park Resort waren von einer elektrisierenden Atmosphäre geprägt. Neben den musikalischen Darbietungen boten die zahlreichen Attraktionen den perfekten Adrenalinkick, während die grün gestalteten Bereiche des Parks für wohltuende Schatten- und Erholungspausen sorgten. Besonders spektakulär war die nächtliche Beleuchtung des Parks, die gemeinsam mit den Lichtshows auf den Bühnen eine magische Stimmung erzeugte.

Das Heide Park Festival hat eindrucksvoll bewiesen, dass die Kombination aus Musikfestival und Freizeitpark eine unschlagbare Formel für Spaß und Unterhaltung ist. Die Besucher konnten tagsüber und nachts ihre Lieblingsfahrgeschäfte genießen und gleichzeitig bei Live-Musik ausgelassen feiern – ein Konzept, das hoffentlich im nächsten Jahr wiederholt wird. Ein paar Verbesserungen, wie kürzere Laufwege oder eine Überprüfung der Ticketpreise, könnten das Erlebnis noch optimieren. Vor allem wäre es wünschenswert, dass alle gebuchten Künstler auch tatsächlich auftreten können, um das Event perfekt zu machen.

Omar Rudberg

Unter der glühenden Nachmittagssonne heizte Omar Rudberg den Fans vor der Mainstage ordentlich ein. Bekannt aus der Netflix-Serie „Young Royals“, brachte der schwedisch-venezolanische Künstler zum ersten Mal seine Musik auf ein internationales Festival. Die perfekte Mischung aus Pop und Latin-Elementen, gepaart mit seiner charismatischen Ausstrahlung, ließen das Publikum ausflippen. Besonders viele junge Mädchen waren extra angereist, um ihr Idol endlich live zu erleben. Mit Hits wie „It Takes a Fool to Remain Sane“ und „Yo dije ouff“ bewies Omar, dass er nicht nur ein TV-Talent, sondern auch ein echter Bühnenprofi ist. Die emotionale Tiefe seiner Songs und seine authentische Bühnenpräsenz machten das Konzert unvergesslich. Ein Festival-Highlight, das klar zeigte, Omar Rudberg ist mehr als nur ein Serienstar – er ist ein ernstzunehmender Musiker.

Vanessa Mai

Direkt im Anschluss trat Vanessa Mai vor tausenden begeisterten Zuschauern auf, die eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle erwartete. Vom ersten Moment an entstand eine besondere Verbindung zwischen der Schlagersängerin und ihren Fans. Besonders die jüngsten Besucher durften ganz nach vorne, um die Show besser sehen zu können und hatten später die Chance auf ein Autogramm. Der Schlager boomt auch bei der jungen Generation, und Vanessa Mai führte das eindrucksvoll vor. Mit Hits wie „Wolke 7“ und ihren jüngsten Chartstürmern „Matrix“ und „Hotel Tropicana“ zeigte sie, warum sie zur Spitze des Schlagerhimmels gehört. Bekannte TV-Auftritte bei „Deutschland sucht den Superstar“ und „Let’s Dance“ haben ihr Popularität eingebracht. Ihre Mischung aus Akustik-Balladen und flotten Popnummern sorgte für gute Laune und lautstarkes Mitsingen, während Vanessa Mai auf sympathische Weise mit dem Publikum interagierte.

Leony

Als nächstes betrat die 26-jährige Deutsch-Pop-Sensation Leony die Bühne. Mit ihrem Hit „Raindrops“ schaffte sie es 2021 auf Platz eins der deutschen Charts. Schon mit 14 Jahren begann sie, Coverversionen ihrer Lieblingssongs auf YouTube zu posten, was schnell Aufmerksamkeit erregte. Nach dem Gewinn der Castingshow „Rising Star“ ist sie heute als erfolgreiche Solokünstlerin unterwegs. Auf der Heide Park-Bühne bewies Leony mit Hits wie „Faded Love“ und „Remedy“, dass sie nicht nur im Studio, sondern auch live überzeugt. Ihre markante Stimme und unwiderstehlichen Melodien verbreiteten gute Laune und zeigten, dass Leony ein echtes Live-Erlebnis ist.

Zara Larsson

Die Mainstage gehörte als nächstes der 26-jährigen schwedischen Popsängerin Zara Larsson. Mit ihrem brandneuen Album „Venus“ und den drei Vorgängeralben lieferte sie die perfekte Grundlage für eine lebendige Live-Performance, die eindrucksvoll zeigte, warum sie zu den Top-Künstlerinnen der aktuellen Popmusik-Szene zählt. Ihre markante Stimme und ihr Charisma verliehen den Songs eine neue Dimension, unterstützt von eingängigen Melodien und tiefgehenden Texten. Während der Show bewies Zara Larsson ihre Vielseitigkeit, indem sie mühelos zwischen kraftvollen Uptempo-Tracks und gefühlvollen Balladen wechselte. Besonders beeindruckend war ihre Fähigkeit, die emotionale Intensität ihrer Studioaufnahmen auch live auf der Bühne einzufangen. Ihre aufrichtige Hingabe an die Musik und ihre unglaubliche Stimmkontrolle sorgten dafür, dass jede Note und jeder Text genau richtig ankam. Kreativ gestaltete Bühnenelemente, Lichteffekte und Projektionen sowie die Choreographie mit den Background-Tänzern schufen eine dynamische Atmosphäre, die perfekt zur Stimmung der Songs und dem Konzept des Heide Park Festivals passte.

Yountous

Das Berliner Duo Younotus, bekannt für ihre eingängigen Deep House Tracks und melodischen Beats, lieferte eine makellose Mischung aus ihren größten Hits wie „Narcotic“ und „Samba“. Ihre Musik zeichnete sich durch tanzbare Rhythmen und eingängige Melodien aus, die sofort ins Ohr gingen und zum Mitsingen animierten. Besonders beeindruckend war ihre Bühnenpräsenz und die Fähigkeit, das Publikum mit ihrer Energie und Spielfreude mitzureißen. Mit einer spektakulären Lichtshow sorgten Younotus für ein unvergessliches Konzerterlebnis. Das Duo, das bereits mehrfach in den Charts vertreten war, bewies einmal mehr, warum sie zu den gefragtesten Acts der deutschen EDM-Szene gehören.

VIZE

Kurzfristig sprang DJ VIZE für die verhinderten The Chainsmokers auf der Mainstage des Heide Park Festivals ein und lieferte eine Show ab, die das Publikum vollends begeisterte. Bekannt für seine knackigen Slap House Beats und viralen Hits wie „Stars“ und „Never Let Me Down“, brachte der deutsche DJ die Menge mit seiner energiegeladenen Performance zum Beben. Die tanzbaren Rhythmen und eingängigen Melodien von VIZE sorgten dafür, dass keiner stillstehen konnte. Besonders beeindruckend war seine Fähigkeit, das Publikum trotz des kurzfristigen Wechsels sofort in seinen Bann zu ziehen. Mit einer spektakulären Lichtshow und perfekt abgestimmten Visuals wurde sein Auftritt zu einem echten Highlight des Festivals. VIZE hat sich mit seinen chartstürmenden Tracks und Remix-Erfolgen einen festen Platz in der EDM-Szene gesichert und bewies auch live, warum er zu den gefragtesten DJs der Welt gehört. Obwohl The Chainsmokers schmerzlich vermisst wurden, erwies sich VIZE als würdiger Ersatz, der die Erwartungen mehr als erfüllte.

Dominik Fiolka Dominik Fiolka Vechelde

Aus Berlin stammt Dominik. Mittlerweile in der Region 38 ansässig, jongliert er mit Zahlen und Worten gleichermaßen. So übernimmt er als einer der Köpfe hinter stagr regelmäßig die redaktionelle Berichterstattung.