17.01.2024 04:29
blubb0r schrieb:
Ist bei mir auch privater Bias, aber ich hab familiär bedingt einige Leute an der Uni Kliniken Gießen, Marburg und Frankfurt. Ich beziehe mich auf deren Aussagen.
mMn ist unser Gesundheitssystem viel zu stark kapitalistisch orientiert - und da müsste man dringend was ändern, allerdings sehe ich das weder in der aktuellen Regierungskonstelation kommen noch in irgend einer potentiell realistischen. Das ist für schlichtweg zu viele Parteien ein rotes Tuch.
Joar, dafür haben wir in 5 Jahren keine Hausärzte und in 10 Jahren keine Fachärzte mehr. Wenn du dann nicht privat versichert oder reich bist, kriegst du eine halbgare Behandlung wie in den USA. Ich freu mich drauf.
edit:
Bin da voll bei dir. ÖPNV muss saubillig sein. Auch und vor allem hier in der Stadt. Mach das wie in Holland. Überdachte Parkhaus am Stadtrand mit günstigen Parkplätzen. Jeder Parkplatz ist gleichzeitig ein Straßenbahnticket für die Fahrt in die Stadt. Straßenbahnen, die in hoher Taktung zu eben diesen Park+Ride Parkplätzen.
Aber warum zur Hölle sollte man aktuell mit der Straßenbahn bspw. hier in Köln umherfahren? Eine Kurzstrecke innerhalb Kölns kostet mittlerweile knapp 3 EUR. Bist du mit 2 Leuten unterwegs, zahlst du 12 EUR nur für Hin- und Rückfahrt. Will man dann noch 1x so fahren, ist man bei fast 20 EUR.
Dafür kannst du schon recht lange parken. Es ist so unendlich hohl.
Gut bei Ärzten liegt das Hauptproblem aber nicht in der Politik. Ich sitze ja in einer Stadt, die für ihre medizinische Fakultät bekannt ist. Zum Einen wird die Anzahl an Studienplätzen künstlich knapper gehalten als man müsste, zum Anderen werden kompetente Leute, die nicht gewissen Archetypen entsprechen konsequent rausgemobbt. Und die Unis weigern sich das anzugehen. Da kannst du auf Bundesebene politisch halt auch nicht wirklich was machen. Bräuchte halt mal eigentlich massive Studentenproteste.
Bei Pflegekräften hingegen könnte man viel einfacher was machen, indem man die Bedingungen verbessert, das kostet halt nur Kohle. Wir haben ja genug Leute, die in dem Sektor ausgebildet sind und den Job eigentlich mögen, aber lieber was anderes machen, weil die Bedingungen so schlecht sind.