Da im RaR-Thread mal wieder das Thema Biersponsor aufgekommen ist, und mir das Ganze seit Jahren immer wieder negativ auffällt, würde mich interessieren, was bei dem einen oder anderen von euch eigentlich die Intention für erhöhten Alkoholkonsum auf Konzerten ist.
Vorweg: Es geht mir nicht darum, hier den Moralapostel zu spielen. Ich will niemandem den Spaß verderben. Mich interessieren einfach die Beweggründe.
Was meine ich konkret? Im RaR-Thread scheint mir nach dem Line-up das zweitwichtigste Thema der Biersponsor zu sein. Ich gehe seit 1999 regelmäßig auf Festivals und Konzerte und sehe dabei immer wieder das gleiche Bild: Da wird sich direkt vor mir über die hohen Ticketpreise aufgeregt, aber gleichzeitig ist es offenbar kein Problem, mehrfach zum Bierstand zu rennen und sich mit völlig überteuerten Getränken einzudecken.
Der Leidensdruck scheint da noch nicht groß genug zu sein, wenn ich sehe, wie viel Alkohol nicht nur konsumiert, sondern teilweise auch durch die Gegend geworfen wird. Klar, über die Getränkepreise wird gemeckert, aber auf das Konsumverhalten scheint das kaum Einfluss zu haben.
Natürlich kann und soll jeder machen, was er oder sie will, nur bin ich es ehrlich gesagt leid, zum x-ten Mal eine Bierdusche abzubekommen, von Betrunkenen durch die Gegend geschubst zu werden, weil sie sich „durchkämpfen“ müssen, oder zuzusehen, wie meine Freundin von angetrunkenen Typen ungefragt vollgequatscht wird.
Mir ist schon klar, dass sich daran nichts groß ändern wird und dass ich im Umkehrschluss vielleicht sogar froh sein muss, dass so viel konsumiert wird. Letztlich ist das Ganze ja auch eine Mischkalkulation, denn ohne den Alkoholkonsum wären Tickets wahrscheinlich noch teurer.
Ich will hier auch nicht heuchlerisch sein: In meinen jüngeren Jahren habe ich das auch gelegentlich mitgemacht, aber ich hab's relativ schnell wieder gelassen, weil für mich die negativen Seiten deutlich überwogen haben.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:
Wie viel Alkohol konsumiert ihr auf Konzerten oder Festivals – und warum? Und was ist eure Erfahrung in dem Bereich?
Alkoholkonsum auf Konzerten/Festivals
eröffnet
von KuekenMcNugget
am 23.04.2025 11:59 Uhr
40 Kommentare - zuletzt von GuitarPunk94
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Ich kaufe auf Konzerten oder Festivals auf dem Gelände selbst kaum Getränke, da sie mir zu teuer sind und ich leider eine recht kleine Blase habe. Gleiches gilt für mich auch im Fußballstadion. Auf dem Campingplatz trinke ich dann gerne einen, weil es einfach ein netter und geselliger Zeitvertreib ist und auch die Stimmung lockert. Besoffen sein ist für Konzerte meiner Meinung nach aber nicht zuträglich.
Also ich trinke durchaus auch mal nen paar Bier auf nem Festival so über den Tag auf Einzelkonzerten meistens nicht oder vielleicht eins, kommt auch immer ein bisschen drauf an, mit wem ich da bin. Über die Getränkepreise rege ich mich trotzdem auf, ist ja nicht so dass andere Getränke günstiger wären als Bier.
Ob die Leute sich jetzt ansonsten besaufen und am nächsten Tag nicht mehr wissen wie die Konzerte waren könnte mir ja prinzipiell egal sein - ob ich das jetzt wirklich nachvollziehen kann oder nicht. Das Problem ist halt meistens, aber das gilt ja nicht nur auf Konzerten/Festivals, dass sich ein nicht geringer Teil der Leute betrunken halt nicht benehmen kann, sich aber troztdem besäuft.
Aber das ist ein Problem, dass man sicherlich nicht auf Konzerten oder Festivals löst.
Ich trinke gar nicht, wenn ich auf Konzerte gehe. Wenn ich nicht zur WUP gehe, dann trinke ich evtl. auf dem Zeltplatz mal etwas, generell trinke ich aber auch nur ca. alle 2 Monate mal was. Ich mag es nicht betrunken "unterwegs" zu sein, deswegen trinke ich generell fast nur, wenn ich mich an dem Tag nicht mehr an einen anderen Ort bewegen muss. Früher habe ich auf dem Gelände vor allem Softdrinks getrunken, inzwischen ist es fast ausschließlich Wasser - das liegt zwar auch an den Preisen, aber inzwischen trinke ich generell fast nur noch Wasser.
Was betrunkene angeht muss ich sagen, dass es meiner Wahrnehmung nach in den letzten 15 Jahren (erstes Festival für mich war 2010) sehr viel angenehmer geworden ist, mein Eindruck ist, es wird generell weniger getrunken und es trinken auch weniger Leute. Natürlich trifft man mal hier und da noch auf jemanden, der volltrunken und unangenehm ist, aber das war früher viel häufiger so - ich würde schätzen minimum um den Faktor 5, wenn nicht sogar 10.
Bei Festivals auf dem Gelände selbst trinke ich fast kein Bier aufgrund der Preise. Im Camp schon eher, wobei sich das meist auf Tage ohne Programm beschränkt.
Bin hauptsächlich wegen der Musik dort und dementsprechend ist die Campzeit dann doch eher minimal
Bei den Konzerten kommt es drauf an wie teuer das Bier ist, wobei ich auch hier mich nicht betrinke, sondern oft nur je ein Bier zwischen den Acts trinke.
Dementsprechend ist mir der Biersponsor herzlich egal.
Seit letztem Jahr spurte ich während Zeiten an denen niemand spielt den ich sehen will zum Lidl und mache dort ne Pause.
Ansonsten wie Roggan, Im Camp ja aber bei den Shows selbst nur sehr wenig.
Trinke sehr gerne Bier, aber aber absolut keine Präferenzen bezüglich Marken o.Ä.
Sehr interessantes Thema!
Ich bin ganz ehrlich, ich gehöre zu denen, die gern ordentlich zulangen. Selbstverständlich nicht bis zur Unzurechnungsfähigkeit, sondern bis zu dem Punkt, an dem der umgangssprachliche "Pegel" erreicht ist (wo also insb. Rücksicht auf andere nehmen noch immer ohne Weiteres möglich ist). Der Grund ist derselbe wie bei allen anderen bewusstseinsverändernden Drogen: Gewisse Konzerte nehme ich einfach intensiver wahr. Irgendwie ergibt das bei Alkohol wenig Sinn, aber ich kann mich häufig mit Pegel mehr auf die Musik, auf die Wirkung, auf das Gefühl im eigenen Körper ohne Ablenkungen einlassen und mein eigenes "Mitmachverhalten" ändert sich dadurch auch, z.B. auch mal im Circle oder Moshpit mitmachen, Energie rauslassen, Feeling halt. Nüchtern bin ich da in der Regel sehr viel zurückhaltender und gehemmter.
Das gilt aber nicht universell. Es gibt auch Konzerte, die ich mir lieber nüchtern gebe, oder wo es mir egal ist. Pegel fördert bei mir z.B. auch, Zugang zu Bands zu finden, wo ich Vieles oder Alles nicht davon kenne.
Hinzu kommt, dass ich nur sehr selten Konzerte allein gucke. Auch die Gesellschaft erhöht daher den Spaßfaktor an der Sache (ich bin ausschließlich Gesellschaftstrinker).
Preise vor Ort sind auch aus meiner Sicht inzwischen abenteuerlich. Deswegen läuft das in aller Regel auch nur über Vorglühen ab + Pegel halten mit wenigen Getränken vor Ort. Manchmal auch gern ne Zwischencola. Nervig finde ich inzwischen die berühmten Runden, dann weißt du direkt schon, dass du jetzt so und so viele Biere schon mal mindestens bezahlen kannst heute. Ist aber schwierig, das einstellen zu lassen, zumal ich es mir leisten kann.
Irgendwelche vollen Becher durch die Gegend schmeißen etc. finde ich auch widerlich und dekadent.
Welches Sorte ausgeschenkt wird, ist mir ziemlich wumpe, weiß gar nicht, wieso man sich da so groß aufregen kann. Man bezahlt eh inzwischen 6-7 Euro für irgend ne Plörre, die wenn man "Glück" hat, auch noch halb schal ist.
Ich bin sogar der Meinung, dass die Bierpreise inzwischen so hoch sind, dass ich mir auch genauso gut ab und zu mal nen Cocktail oder Longdrink gönnen kann.
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KuekenMcNugget schrieb:
Was meine ich konkret? Im RaR-Thread scheint mir nach dem Line-up das zweitwichtigste Thema der Biersponsor zu sein. Ich gehe seit 1999 regelmäßig auf Festivals und Konzerte und sehe dabei immer wieder das gleiche Bild: Da wird sich direkt vor mir über die hohen Ticketpreise aufgeregt, aber gleichzeitig ist es offenbar kein Problem, mehrfach zum Bierstand zu rennen und sich mit völlig überteuerten Getränken einzudecken.
Der Leidensdruck scheint da noch nicht groß genug zu sein, wenn ich sehe, wie viel Alkohol nicht nur konsumiert, sondern teilweise auch durch die Gegend geworfen wird. Klar, über die Getränkepreise wird gemeckert, aber auf das Konsumverhalten scheint das kaum Einfluss zu haben.
Ich hab zwar keine Zahlen, aber ich meine es wird deutlich weniger getrunken als noch früher, grad so zu der von dir beschriebenen Anfangszeit. Da insgesamt in Deutschland weniger Alkohol getrunken wird, dürfte das auch auf Festivals zutreffen. Ich finde übrigens den Ticketpreis ok im vergleich zum Bierpreis, aber beschweren tu ich mich nicht drüber und kaufe trotzdem auch Bier. Ich boykottiere dann eher total überteuerte Einzelkonzerte
Festivals sind aber schon ein Unterschied zu Konzerten. Man hängt meistens den Tag über zusammen rum und trinkt da eher kein Wasser und wenn man dann sich zwischen betrunkenen Leuten befindet ist es besser selber nicht nüchtern zu sein, da diese dann deutlich ertragbarer sind

Bei uns ist das dann gerade bei RiP auch ein Highlight wo der Fokus auf der Gruppe liegt, die sich dann so einmal im Jahr trifft. Dagegen habe ich bei Einzelkonzerten auch mal Tickets alleine
Ich habe mein Verhalten auf Festivals dahingehend über die Jahre von "ein Bier nach dem anderen bis ein angenehmer Pegel erreicht ist und alles Spaß macht" peu à peu zu "Jo, wenn ich grade akut Bock drauf hab hol ich mir ein Bier, sonst Wasser" gewandelt. Habe irgendwann gemerkt dass es so deutlich angenehmer (und deutlich günstiger) ist und ich mich so tatsächlich besser auf das Geschehen auf der Bühne konzentrieren kann.
Bedeutet zwar auch dass ich mal 2-3 Runden hintereinander mitmache, wenn die Stimmung und die Leute um mich rum passen (während Sondaschule letztes Jahr zb), aber dann ist auch für ne ganze Zeit erst mal wieder Pause angesagt.
Auf Konzerten trinke ich in der Regel wenn überhaupt Wasser oder vllt als Ausnahme mal ne Sprite, da ich in der Regel den Fahrer mache oder mittlerweile auch gern mal allein unterwegs bin.
ich trinke selten bis gar keinen alkohol auf konzerten und festivals. in gruppen mal 1-2 bier, wenn eben alle eins trinken. alleine oder zu zweit fast nie. intensivere wahrnehmung kann ich in teilen nachvollziehen, aber ich für mich nehme alles sehr gut so wahr, bei mir ist es dann eher umgekehrt. die preise sind mir dementpsrechend persönlich egal, hier und da mal ein bier fällt dann nicht ins gewicht. es ist alles in events wirtschaftlich sowie kulturell verankert, daher glaube ich nicht, dass das bier irgendwohingeht.
für mich hats sonst aber nur nachteile -ständig pinkeln, höhere verletzungsgefahr insb. in pits, mitmenschen die unter alk aggressiv und/oder unerträglich werden, becher werfen etc. letztere nerven hin und wieder ziemlich, denke dann auch von mir aus kann das alles noch teurer werden, wenn man dann wieder die üblichen paar typen sieht und sich fragt warum sie denn zum reinen saufen so hohen eintritt zahlen. aber klar würde man dann wieder viele wegen wenigen bestrafen, glücklicherweise hält sich das alles in grenzen, und ich habe ebenfalls das gefühl, dass es besser ist als noch vor 10/20 jahren.
Also ich trinke auch bis zu nem gewissen Pegel an manchen Tagen am Ring können das schon 20 Bier Plus härtere Sachen sein da ich extrem lange brauche um überhaupt besoffen zu sein obwohl ich ansonsten so gut wie nie Alkohol trinke eigentlich nur auf Konzerten und mal an nem Geburtstag. Ich hab dann irgendwie ein Intensiveres Gefühl was das verbinden mit der Musik angeht gerade bei neuen Bands. Ich bin aber immer noch im Modus dass ich auf andere Rücksicht nehmen kann bin dann eher der gechillte der gerne mit singt und glücklich das Wochenende verbringt.
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In unserer Gruppe (so ziemlich alle Ü40) wird seit jeher viel Bier getrunken - d.h. das jeder über den Tag verteilt schon so auf 6-8 Halbe kommt. Angefangen mit dem ersten Getränk an der Hotelbar, läuft das konstant über den Tag. Die sind das aber alle gewöhnt ...
Früher (also so vor 20 Jahren) hat das schon mal, dazu geführt, dass der ein oder andere am späten Nachmittag nicht mehr den Weg aufs Festivalgelände geschafft hat oder Konzerte verpasst hat - dies war aber vielmehr den Schnaps geschuldet, den heute kaum noch einer konsumiert.
Gefühlt sehe ich tagsüber weniger betrunkene Festivalgänger - aber ich weiß nicht, wie es auf den Campingplätzen aussieht, da wir schon ewig im Hotel untergebracht sind. Was spät nachts da durch die Gassen taumelt, kann ich nicht beurteilen, da ich meistens nach dem Headliner auf der Center die Biege mache. Der Altersdurchschnitt ist sicherlich gestiegen und die Eskaltaionsbereitschaft evtl. in gleichem Maße gesunken.
Aber ich muss einfach sagen, dass mir Bier auch schmeckt. Im Gegenzug trinke ich keinen Wein, Mischgetränke oder Softdrinks. Wenn ich merke, dass meine Aufmerksamkeit schwindet, gehe ich mittlerweile zur Wasserstelle, hol mir was zum Essen, setze mal eine Runde aus oder drehe mal ne Runde ums Festivalgelände, um mich zu regenerieren.
In 20 Jahren RIP hatte ich (und soweit ich das mitbekommen habe auch die anderen aus unserer Gruppe) nie eine Auseinandersetzung mit anderen. Bin aber auch nicht der Typ dafür und wenn mich ne Gruppe oder Betrunkene nerven, mach ich nicht den Platzhirsch und gehe einfach 10 Meter weiter.
Nachtrag: Ja, und ich trinke Bier auch, weil ich - wahrscheinlich wie die meisten, die Alkohol trinken - das berauschende Gefühl, das Zusammentrinken-"Ding" und auch Lustigsein mag, welches sich einstellt, wenn die Synapsen belegt sind.
Aber ich kann Kueken auch verstehen, wenn einem Besoffene auf den Sack gehen, vor allem wenn man das Konzert wg. der Musik und der Atmosphäre genießen will oder die Frau vollgelabert wird.
Die "Ich muss jetzt ganz dringend weiter vor, weil mein Lieblingssong läuft" - und die "Den Song kenn ich nicht, also rede ich laut" - Typen kann ich gerade so noch ertragen, am schlimmsten empfinde ich aber diejenigen, die einen - obwohl eigentlich genügend Platz ist - ständig während dem Konzert antanzen, anschunkeln oder anstupsen müssen. Aber wahrscheinlich suchen die einfach Halt, den sie sonst am Bierstand finden.
Für mich steht in erster Linie die Musik im Vordergrund und so ist es auch bisher noch nie vorgekommen, dass ich auf einem Festival oder Konzert besoffen war. Bier trinke ich auch gerne und es kann auch mal am Wochenende vorkommen, dass es drei, vier werden, wenn ich nicht der Fahrer bin. Unter der Woche aber weniger oder gar kein Bier.
Früher war es ganz klar Festivalsuff - morgens starten, Pegel hochhalten. Höchster Pegel mittags auf dem Gelände. Der legte sich dann irgendwann im Laufe des Abends - für Bier auf dem Gelände waren wir damals zu geizig und auch zu arm. Aus heutiger Sicht war das mehr "macht man halt so" als es wirklich zu hinterfragen.
Heute hat sich das Pendel komplett gedreht: Ich freu mich mindestens so sehr auf das erste Bierchen am Freitag in der Sonne (hoffentlich!) wie auf die erste Band. Da muss man sich nix vormachen. Das wird aber schön frisch gezapft auf dem Gelände getrunken und gerade wegen des hohen Preises genossen. Das ist für mich mehr Biergartenfeeling als Suff. Mit Rock am Ring beginnt so richtig der Sommer, es riecht nach Grill, es gibt Livemusik - absolutes Freiheitsgefühl. Nach zwei, drei Bierchen spätestens ist dann aber auch Schluss, denn man ist ja für die Musik da. Ich denke das lässt sich in diesem Rahmen noch unter Genuss einordnen.
Ich muss ehrlich zugeben, ich merke gerade beim Schreiben, dass das bei mir extrem ans Wetter gekoppelt ist und an die Tageszeit. Wenn es regnet oder auch am Abend geht meine Lust auf Alkohol vermutlich gegen Null. Bin wohl ein Schönwettertrinker.
Auf Konzerten trinke ich sehr selten, ich bin aber auch grundsätzlich ein groer Freund alkoholfreier Biere.
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Spannendes Thema!
Zur Entwicklung:
Würde auf jeden Fall zustimmen, dass der Alkohokonsum am Ring deutlich zurückgegangen ist. Ich verstehe, wenn einen das heute noch erschreckt - aber die spätern 00er und früheren 10er Jahre waren definitiv eine ganz andere Hausnummer in der Hinsicht. Da hat sich mit den jüngeren Generationen echt was geändert.
Zu mir:
Ich selbst trinke im Alltag quasi gar nicht (also z.B. gar kein Feierabendbier oder so, auch auf privaten Feiern meist Fahrer).
Die Ausnahme bilden aber tatsächlich meistens die Konzerte - und gerade bei den 1-2 Festivals im Jahr ist es auch recht viel. Das meint so die klassische ständige Bierbegleitung vom Campingplatz über den Weg bis zum Eingang. Auf dem Gelände dann eher nicht mehr, weil ich die Preise für wirklich unverschämt halte - ist wenn die große Ausnahme.
Warum überhaupt das Trinken gerade aufm Festival?
Puuh, ich glaube zum einen weil die Festivals für mich so ein krasses Ausbrechen aus dem Alltag sind, das ich auch mit vielen Leuten begehe, die ich nur einmal im Jahr sehe und die das auch so betreiben - da herrscht eine ganz eigene Dynamik und in dem Rahmen und mit den Leuten mag ich die auch wirklich gerne.
Daneben ist es auch bei mir so, dass ich das Gefühl habe, bei (aber auch nur bis zu) einem gewissen Pegel auch einen intensiveren Zugang zu Musik, Show und Stimmung zu haben. Und es ist sicher so, dass ich nüchtern bei mehr Acts sagen würde "Ach komm, lass von hier schauen, alles andere ist zu stressig" und mit etwas Pegel eher "Lass in A gehen!" - und das selten bereue. Natürlich setzt auch eine größere Lockerheit ein, aus der auch wieder andere spontane Interaktionen mit fremden Menschen entstehen, die ich schätze und die nüchtern eher nicht passieren würden.
Gegen das Ganze spricht für mich auch nichts, weil ich (aus regelmäßigem Feedback der Anwesenden, insb. der Nüchternen) weiß, dass ich ein angenehmer Betrunkener bin. Bin eben etwas redeliger, offener, beschwipster, schwer zu beschreiben. Aber Frauen belästigen, Streit suchen oder aggressiv werden ist mir zum Glück berauscht genauso fremd wie nüchtern. (Und wenn das anders wäre, würde ich auch schlicht gar keinen Alkohol trinken.)
Würde auch anregen, etwas genauer zu trennen zwischen "betrunken sein" und schlicht "assozialem Verhalten". Klar, bei nicht wenigen führt das eine tendenziell zum anderen. Aber eben auch längst nicht bei allen.
Mich nervt es z.B. in jedem Zustand tierisch wenn Leute sich während eines Konzertes laut unterhalten müssen, statt einfach nach hinten oder raus zu gehen - das habe ich aber schon genauso von Nüchternen wie Betrunkenen erlebt. Ich finde da gehts einfach drum, ob man (generell oder in dem Moment) rein egoistisch auf die Welt blickt oder auch die Menschen um sich mit im Blick hat. Und in meiner Ringgruppe habe ich das Gefühl, dass letzteres ziemlich gut klappt und dass man sich wenns mal anders laufen sollte auch gegenseitig bremst.
Ich glaub unterm Strich ist es eigentlich ganz simpel:
Einfach nicht wie ein Arschloch agieren - egal ob mit oder ohne Alk.
· Bearbeitet
Streit hab ich bei RaRiP noch nie erlebt, klar betrunkene können nervig sein v.a. wenn man selbst nüchtern ist. Der Wettbewerb "wer ist der Dümmste" wurde auch oft ausgiebig gespielt, aber aggressiv war es nie. Es ergaben sich schon viele extrem schwachsinnige Gespräche die sehr lustig waren und das lag oft am Pegel. Ich finde man redet jetzt auch weniger mit anderen, was auch an weniger Alkkonsum liegen dürfte.
Ich war schon lange nicht mehr am Ring, aber wie es da auf dem Müllenbach früher zuging und was für blöde Sache gemacht wurden, sehe ich bei RiP bei weitem nicht mehr. Was da manche mit dummen Gefährten und hohem Pegel rumgekurvt sind.......zB. sich Ski von nem Pick up ziehen lassen. Gut ich weiß auch nicht wie es auf dem Müll jetzt ist, vermute aber auch ruhiger.
Die älteren die aus der Generation Vollsuff kommen sind ruhiger geworden und weniger und die jüngeren saufen weniger. Daher geht der Trend zurück.
Bei Konzerten trinke ich maximal 1 Bier. Oft greife ich auch zur alkoholfreien Variante. Bei Festivals halte ich es ähnlich. Da sind es vielleicht 2 Bier über den Tag verteilt. Ich gehe hauptsächlich wegen der Musik hin und ich vertrage einfach nicht viel. Da kenne ich meine Grenze und ich würde mich tierisch ärgern wenn ich einen tollen Auftritt wegen mangelnder Selbsteinschätzung verpassen würde. Ich brauche den Alkohol bei Konzerten auch nicht um locker zu werden. Als sonst sehr introvertierte Person ist Musik mein Ventil um aus mir rauszukommen, da brauche ich keinen Pegel.
Btw. Danke für den Thread. Ein interessantes Thema
Ich trinke auf Konzerten meistens auch nichts, wenn dann mal 1-2 Bier, aber auch eher in der Wartezeit oder bei Verbands und auch nur, wenn ich wirklich durstig bin oder was ausgegeben bekomme.
Auf Festivals bin ich auch in erster Linie wegen der Musik. Auf dem Campingplatz trinke ich an richtigen Festivaltagen maximal so 3-4 Bands, eventuell abends nach der letzten Band noch eins. Auf dem Gelände auch wirklich nur, wenn ich durstig bin und grad nicht an Wasser zum Nachfüllen komme aber ein Bierverkäufer vorbei kommt oder manchmal, vor allem an der kleinen Bühne auch mal eins bisschen aus Genug. Aber auf dem Gelände geht das auch maximal auf 3 Bier hoch. Also wirklich so viel, dass ich behaupte keine Auswirkungen zu spüren.
Aber bin auch grundsätzlich jemand der fast ausschließlich in Gesellschaft trinkt und einen Anlass braucht und da auch meistens aus Genuss und nicht für den Rausch.
Unser Camp ist aber seit jeher eher wenig alkoholisch unterwegs. Also wir haben schon Bier, Radler etc dabei, aber Cola und Spezi laufen bei uns deutlich besser und sind Paletten mäßig in der Überzahl. Auch weil wir Leute im Camp haben die wirklich gar nichts alkoholisches trinken.
Alkoholleichen oder Leute die dann pöbelnd werden oder sich nicht mehr auf den Beinen halten können erlebe ich auch jedes Jahr noch und wieder, aber auch immer weniger in den letzten Jahren. Ich hab ja auch erstmal nichts dagegen, wenn sich Leute betrinken, solang die die anderen Besucher nicht behindern oder stören, was leider oft genug vorkommt, aber wie gesagt der Trend wird besser vor allem auf dem Gelände.
Wie es auf den Party Campingplätzen aussieht weiß ich als Green Camper leider aber auch nicht
Kukka schrieb:
Bei Konzerten trinke ich maximal 1 Bier. Oft greife ich auch zur alkoholfreien Variante. Bei Festivals halte ich es ähnlich. Da sind es vielleicht 2 Bier über den Tag verteilt. Ich gehe hauptsächlich wegen der Musik hin und ich vertrage einfach nicht viel. Da kenne ich meine Grenze und ich würde mich tierisch ärgern wenn ich einen tollen Auftritt wegen mangelnder Selbsteinschätzung verpassen würde. Ich brauche den Alkohol bei Konzerten auch nicht um locker zu werden. Als sonst sehr introvertierte Person ist Musik mein Ventil um aus mir rauszukommen, da brauche ich keinen Pegel.
Btw. Danke für den Thread. Ein interessantes Thema
Das geht übrigens auch umgekehrt:
Auf Rockharz 2011 habe ich zu viel am Zaubertrank der Nachbarn genascht und hab durch die dadurch benötigte Erholungszeit Frei.Wild verschlafen. Darüber war ich sehr froh.
Rhapsode schrieb:
Kukka schrieb:
Bei Konzerten trinke ich maximal 1 Bier. Oft greife ich auch zur alkoholfreien Variante. Bei Festivals halte ich es ähnlich. Da sind es vielleicht 2 Bier über den Tag verteilt. Ich gehe hauptsächlich wegen der Musik hin und ich vertrage einfach nicht viel. Da kenne ich meine Grenze und ich würde mich tierisch ärgern wenn ich einen tollen Auftritt wegen mangelnder Selbsteinschätzung verpassen würde. Ich brauche den Alkohol bei Konzerten auch nicht um locker zu werden. Als sonst sehr introvertierte Person ist Musik mein Ventil um aus mir rauszukommen, da brauche ich keinen Pegel.
Btw. Danke für den Thread. Ein interessantes Thema
Das geht übrigens auch umgekehrt:
Auf Rockharz 2011 habe ich zu viel am Zaubertrank der Nachbarn genascht und hab durch die dadurch benötigte Erholungszeit Frei.Wild verschlafen. Darüber war ich sehr froh.

in jüngeren Jahren habe ich glaube ich mehr Bands auf Festivals verpasst, als ich gesehen habe ... Ich schiebe es mal auf das Alter
Ich trinke gerne etwas auf Konzerten, weil es für mich irgendwie dazu gehört, kann mittlerweile aber auch ohne Alkohol Spaß haben. Meine besten Konzert Erinnerungen sind aber eigentlich immer, wenn ein kleiner Glimmer dabei war... Vielleicht erlebe ich die Konzerte dann intensiver.
Und ich denke eher "ach das Ticket war so teuer, nun kommt's auf DAS EINE Getränk auch nicht mehr an"...
Und gerade beim Festival kann man ja gemütlich auf dem Campingplatz oder Weg zum Gelände noch etwas trinken.
Ich beschwere mich übrigens nie beim Personal über die Bierpreise weil ich selbst oft hinter dem Tresen stehe und weiß, dass die Verkäuferin nun am wenigsten dafür können
· Bearbeitet
Also mein Alkoholkonsum auf dem Gelände ist erst die letzten Jahre angestiegen durch meinen Aufstieg vom Student zur Vollzeitstelle. Die Bierpreise vor Ort wollte ich früher nicht bezahlen. Dies galt auch für Konzerte. Wasser hat vollkommend ausgereicht, schließlich wollte ich die Bands auch erleben und mitbekommen und nicht besoffen in der Ecke liegen. Für ein ordentliches Besäufnis gab es andere Möglichkeiten (WG-Parties, Erstifahrten etc.)
Mit dem Alkohol auf dem Gelände fing dann bei mir so um ~2019 herum an, aber meistens auch in Maßen. Da gab es dann mal ein bis drei Bier auf dem Gelände. Manchmal auch keins. Eine Ausnahme war als wir Tickets gewonnen haben. Da haben wir uns dann auch mal übelst mit Vodka Erdbeer Bowle abgeschossen. War witzig, aber muss nicht nochmal sein, die Verletzungsgefahr (und die Kosten) stehen dann doch nicht in Relation für den "Gewinn". Seit dem gibt es eigentlich nur noch einen leichten Pegel, wenn überhaupt. Durch die 3 Tage Pre-Party benötigt man sowieso deutlich mehr Alkohol um auf einen problematischen Pegel zu kommen und das geht dann schon ins Geld. Während der Warsteiner Periode habe ich komplett auf Bier auf dem Gelände verzichtet.
Deine Erfahrungen kann ich ehrlicherweise gar nicht teilen. Das man mal von besoffenen vollgequatscht wird ist bei uns in der Gruppe wirklich die Ausnahme und grobes Anrempeln durch besoffene auch. Ich möchte dabei nicht sagen, dass besoffene keine dummen Sachen machen, aber da fallen mir wirklich andere Probleme eher auf.
Grundsätzlich muss man das ganze hier in Festival- und Camping Platz unterteilen. Auf dem Camping Platz sieht das wirklich anders aus, da fallen mir besoffene auch öfters negativ auf. Vor allem auch mit asozialem Verhalten gegenüber anderen, aber das ist i.d.R. auch ein Schlag Mensch den ich privat meide.
Der Fairnesshalber: Für ein ordentliches Besäufnis am WE bin ich gerne mal zu haben, aber das hat sich mittlerweile auch (stark) reduziert, weil man aus dem Alter etwas rauswächst und je älter ich werde desto uninteressanter wird Alkohol für mich. Feierabendbier o.ä. spielt in meinem Alltag keine Rolle. Vssl. werde ich bis RaR auch keinen Alkohol mehr trinken, da wir grade erst mit Freunden weg waren wo mehr Bier/ Schnaps geflossen ist. Das reicht mir dann auch erstmal.
Das heute weniger getrunken wird als früher würde ich so nicht zwingend unterschreiben. Ich bin mit vielen Künstlern alt geworden und grundsätzlich lässt der Alkoholkonsum im Alter eher nach. Alleine weil man es nicht mehr so verträgt wie früher oder einfach bewusster konsumiert wird.
Ein Metallica oder AC/DC Konzert in den 80er Jahren hatte eine andere Altersstruktur als heute.
Dagegen ist mir gerade nach Corona aufgefallen, dass sowohl im Stadion als auch bei Konzerten viele jüngere richtig Vollgas gegeben haben und teilweise ratzevoll waren.
Für mich ein No-Go, da ich vom Konzert/ Spiel noch was mitbekommen möchte und meistens auch mit dem PKW anreise. Reise ich kurzfristig zu einer Einzelshow maximal ein Bier. Bei einem Konzertwochenende wo man tagsüber in der Stadt ist, kann es etwas mehr sein. Allerdings verteilt über den Tag und nie über einen bestimmten Pegel hinaus, d.h. keinen Rausch.
Ich hab früher auf dem Campingplatz täglich fröhlich und ohne Limit am Suff gebastelt und vor der Bühne nie was gekauft, inzwischen gibt's auf dem Zeltplatz nur noch so viel dass der Kater am nächsten Tag mir nicht das Festival erschießt - einzige Ausnahme in letzter Zeit war Rock im Park vergangenes Jahr, da war ich mit einem verletzten Freund und weil er damit nicht in die Menge konnte haben wir günstig vip Upgrades geschossen - ich kam auf 53 Getränke in 3 Tagen
Auf Konzerten gibt's öfter mal während den Vorbands ein, zwei Bier, je nachdem ob ich fahren muss und immer so getimed dass die blase nicht während dem Hauptact drückt. Habe in meinem Freundeskreis auch wahrgenommen dass der Konsum generell abgenommen hat, weiß aber nicht ob das vielleicht am gestiegenen Durchschnittsalter liegt.
Ich lerne einfach nie dazu. Ich hab die ersten zwei Tage am Campingplatz so eine Begeisterung, dass ich da genug trinke, dass ich danach auf dem Festivalgelände kein Alkohol mehr sehen will