Gebietsschutz

eröffnet von Rollo am 26.06.2024 11:25 Uhr
15 Kommentare - zuletzt von TheWizard

Rollo
26.06.2024 11:25

Ich weiß nicht, ob das bereits so thematisiert wurde, aber es gibt einen aktuellen Fall der deutlich zeigt, wie der Gebietsschutz gelebt wird.

Auf ihrer finalen Tour + Festivalrutsche ist Sum41 eine gefragte Band

Auf dieser konnte das fränkische Festival Mission-Ready (Musikrichtung Punk/Hardcore) Sum41 als Headliner buchen.

Southside Festival hat die Band, aber mit Gebietsschutz von 300km unter Vertrag genommen, somit musste das Mission Ready Festival, um sein Zugpferd zu halten 50km (Entfernung davor 280km) umziehen

Spannende Einblicke wie ich finde

https://www.main-ding.de/themen/der-wahre-grund-warum-das-mission-ready-festival-2024-nach-geiselwind-umzieht;art17980,1974036

masterofdisaster666
26.06.2024 11:47

Vertrag ist Vertrag...aber bei 20 km und der Größe des Southsides ist das schon ein fragwürdiger Move - und da geht es nicht mal um einen Headliner vom Southside.

Immerhin haben sie es zeitnah kommuniziert und nicht nach abgeschlossener Planung (oder gar Aufbau) des Mission-Ready dann erst damit angekommen.

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StonedHammer
StonedHammer
26.06.2024 11:50·  BearbeitetAdmin

ist ein schwieriges thema, finde ich.

aber entscheidend bei dem ganzen ist auch immer wann hat MR zugeschlagen und wann fkp. wenn der vertrag unterschrieben ist, also es ist save save und auch schon ggf. veröffentlicht. weil wenn fkp die vorher schon unter vertrag hat, dann müssen andere (meist kleinere) festivals mit einer absage rechnen (aber gibt auch ausnahmen, z.b. vö erst ab späteren zeitpunk / nach dem festival). anders herum muss aber kein festival umziehen deswegen, eher muss ein kleines festival es dann schlucken, dass die band auch dort plötzlich spielt, weil vertragsinhalt und auch gage meist deutlich kleiner ausfallen und nicht für so einen gebietsschutz bezahlt haben.

dann gibt es aber auch noch so aktionen, wie alles ist bekannt und plötzlich macht band/booking dinge die nicht so im vertrag stehen Smiley und man liest es ja im pressetext, die hauptverantwortung hat hier doch eindeutig band/booking/management, leider schon erlebt, wie da verträge geklärt werden / fertig sind, ohne das alles durchleuchtet wurde.. und wenn z.b. fkp halt für den gebietsschutz bezahlt hat, dann ist es verrückt, wenn sowas der booking firmen nicht vorher bekannt ist. aber neben umkreis kommt auch immer noch ein zeitraum zum gebietsschutz! und das MR ist ja nur ne woche später, da spielt also mehr als nur diese 20km rein.

edit: man umgeht also mit dem umzug (der aber nicht jetzt einmalig, sondern vermutlich für die zukunft gedacht ist) einfach die 300km regel und den recht nahen zeitraum dann mal eben. Smiley

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rockimpott2012
26.06.2024 11:52·  Bearbeitet

Man könnte es nun kleinlich finden, wegen 20 km auf die Entfernung auf seinen vereinbarten Gebietsschutz zu bestehen. Aber ich frage mich eher: Warum hat das Management von Sum 41 das nicht eher berücksichtigt und dem Mission Ready von dem Gebietsschutz vorab berichtet?Anscheinend stand ja schon der Deal mit dem Mission Ready, und dann kommt plötzlich die Hiobsbotschaft. Vielleicht hat man sich einfach verrechnet bei der Entfernung?

JackD
JackD
26.06.2024 12:11

Kann mir nicht vorstellen, dass der Umzug günstiger ist, als die Vertragsstrafe an FKP.

Wumi94
Wumi94
26.06.2024 12:13

Das mit dem eng ausgelegten Gebiertsschutz bei FKP hört und liest man immer wieder. Z.B. hier: www.facebook.com

Bei Headlinern kann ich das sogar nachvollziehen, aber bei kleinen Nachmittagsacts, wegen denen keiner extra eine Karte, habe ich eher den Eindruck, das man auch kleine Marktbegleiter schwächen will.

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StonedHammer
StonedHammer
26.06.2024 12:27·  BearbeitetAdmin


wumi94 schrieb:
Das mit dem eng ausgelegten Gebiertsschutz bei FKP hört und liest man immer wieder. Z.B. hier: www.facebook.com

Bei Headlinern kann ich das sogar nachvollziehen, aber bei kleinen Nachmittagsacts, wegen denen keiner extra eine Karte, habe ich eher den Eindruck, das man auch kleine Marktbegleiter schwächen will.

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man muss das mal aussicht beider veranstalter sehen, jeder zahlt für den act und man bezahlt keinen act, weil dafür am ende ja eh keiner kommt! bei solchen aktionen, wenn man sie dann auch erlauben würde, gewinnt immer nur der dritte! und das wäre die band, die halt ihre gage (mal 2) save bekommt, dennen ist dann auch egal ob da viele kommen, abgewandert sind oder es am ende keinem auffällt.

und sorry auch dem MR sollte doch klar sein, wenn eine band auf dem so/hu, ring/park oder auch flair, taubertal/rocco im selben jahr spielt dann ist die wahrscheinlichkeit eher sehr gering, dass es doch klappt. ist ja nicht erst seit gestern so. und auch MR würde doch kotzen, wenn man ne band bezahlt und diese spielt plötzlich auf nem benachbarten festival und fans kommen dann halt am ende doch nicht. (weil das MR macht es mit kleineren festivals in ihrem gebietsschutz nunmal auch nicht anders, wie jetzt fkp *hust)

rockimpott2012
26.06.2024 12:29·  Bearbeitet

Ist doch auch irgendwie in die Gage, die ausgehandelt wird, eingepreist. Wenn der Gebietsschutz aufgelockert wird, müsste das folgerichtig eine kleine Senkung der Gage mit einschließen.

Man kann natürlich drüber streiten, wo die Grenze liegt - ob es 200 oder 300 km Gebietsschutz sein müssen.

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StonedHammer
StonedHammer
26.06.2024 12:38·  BearbeitetAdmin


rockimpott2012 schrieb:
Ist doch auch irgendwie in die Gage, die ausgehandelt wird, eingepreist. Wenn der Gebietsschutz aufgelockert wird, müsste das folgerichtig eine kleine Senkung der Gage mit einschließen.
Man kann natürlich drüber streiten, wo die Grenze liegt - ob es 200 oder 300 km Gebietsschutz sein müssen.

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aber ein deal ist ausgemacht, gage steht fest (ggf schon teils bezahlt), dann wird der vertrag nicht wieder umgeschrieben und man zahlt plötzlich weniger, noch nicht erlebt. und der gebietsschutz ist numal auch vorher ausgemacht und bei den großen auch fast "in stein" so verankert (oder sogar noch größer "exklusiv" und so). anderes herum (also bei deutlich kleineren festivals), hat man in der tat oft einen viel kleineren gebietschutz und zahlt halt dafür auch weniger gage. lebt aber mit dem risiko, dass noch was größeres dazwischen funken könnte.

Dommaeh
26.06.2024 12:39

Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass das Mission Ready dieses Jahr argeb Druck durch das neue Save The Core Festival in Nürnberg bekommen. Da treten Bands auf, die man sonst beim MR erwartet hätte.

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Ddraig
26.06.2024 12:46

Ist halt in den USA üblich. Gibt schon einen Grund warum alle auf das Coachella gehen- aus genau dem Grund. Aber hier auf FKP Skorpio zu schimpfen ist halt zu einfach gedacht, zu Vertragsverhandlungen gehören immer Zwei. Und diese wollen halt maximale Gagen einfahren und akzeptieren dann diese Gebietsschutzklauseln.

IvanTKlasnic
26.06.2024 13:02


wumi94 schrieb:
Das mit dem eng ausgelegten Gebiertsschutz bei FKP hört und liest man immer wieder. Z.B. hier: www.facebook.com

Bei Headlinern kann ich das sogar nachvollziehen, aber bei kleinen Nachmittagsacts, wegen denen keiner extra eine Karte, habe ich eher den Eindruck, das man auch kleine Marktbegleiter schwächen will.

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Also ich kann beim Hurricane sagen, das der Gebietsschutz bei Bands die am Nachmittag auf der Red oder auf der White spielen nicht so weit ist idR, die Bands spielen dann nämlich häufiger mal bei uns (etwas mehr als 100km Luftlinie) oder in Kiel, weil sie in Hamburg nicht dürfen.

Bei Sum 41 kann ich es aber verstehen, klar spielte die Band Nachmittags, aber die Band befindet sich auch auf der Abschlusstour und spielt Europaweit die selben Locations wie BMTH auf ihrer letzten Tour z.T. sogar größere. Ich meine die Jungs haben die größte Konzerthalle Europas voll gemacht. Wenn man hier nach den Kapazitäten der letzten Touren geht, kann da glaube ich nur Ed noch gegen anstinken. (ich glaube trotzdem, dass BMTH oder auch Avril mehr gezogen haben, aber Sum 41 unter den Umständen wie einen Head zu behandeln finde ich verständlich) Bei dem anderen Beispiel und Bands wie z.B. Adam Angst oder Zebrahead fände ich das aber durchaus kritisch. Aber das ist halt Kapitalismus und die Wahlergebnisse zeigen ja ganz klar, das Volk möchte diesen eher noch freier machen lassen als ihn etwas zu regulieren.

Rollo
26.06.2024 13:32

ich denke auch, dass es eher wegen Sum41 die Besonderheit einnimmt in diesem Jahr.

Weil sie bei ihrer Abschiedstournee der einen Seite für MR "kein normaler Headliner" und für Hu/So kein typsicher Nachmittag-Mainstage-Act sind.

Im Interview gibt der Veranstalter ja sachgemäß zu, dass er bei dem Gedanken an den Bodensee nicht an die 300km-Regelung gedacht hat, das scheint also schon so zu sein, dass MR bewusst war das Sum41 auf dem Festival spielen wird, aber das sind dann mehr Gedankenspiele

Aber mal schön ein klares Beispiel zu sehen wie viel km da in den Verträgen drin stehen, wenn bei RAR z.B. sagt typisch sind dann Auftritte zusätzlich in Berlin und Hamburg

umiker
26.06.2024 14:07

FKP ist generell dafür bekannt, sehr streng bei Exklusivitäten zu sein. Beim Greenfield in der Schweiz gibt es quasi keine Ausnahmen von CH-only. Vermutlich auch, da man nicht einmal das erlauben möchte und dann alle anderen Bands kommen mit "die durften ja auch im August noch spielen".

Kann man sich halt auch erlauben als einziges grosses Rock/Metal-Festival im Lande. Entweder spielst du da und erreichst viele Leute oder du spielst halt ein paar Popelfestivals über den Sommer verteilt.

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TheWizard
27.06.2024 15:06

Es ist ja legitim wenn bei exklusiveren Acts ein Veranstalter auch eine Sonderstellung haben möchte und eben nicht Band XY dann 2 Wochen später um die Ecke spielt auch wenn es ein bisschen weiter sein kann. In dem Fall mit "Abschiedstour"(bewusst in Klammern) Sum 41 gibts es dann schon her wenn man hier so eine Klausel in Betracht zieht.

Aber wie hier auch schon erwähnt nehmen die Bands diesen Zusatz auch gerne mit bzw. lassen ihn sich entsprechend bezahlen. Da nur auf die bösen Veranstalter zeigen finde ich unangebracht und greift zu kurz. Würde ich aus Sicht beider Parteien ganz genauso machen.

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