Thirty Seconds to Mars

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Schlimmster "Live"-Act den ich ever gesehen habe. Ganz schlimm

Wir haben Jared '19 beim Deichbrand gesehen und sind nach 20 min aus dem ersten Wellenbrecher abgehauen.
Es war einfach nur Jared vor einem LED Screen auf den neben grellen Farben bedeutungsschwangere Worte standen. Sein Bruder am Schlagzeug schon halb an der Seite und die restlichen Musiker quasi in Hintergrund.
Der Publikumsgesang kam, wie schon im Vorjahr bei RaR vom Band und für die schönen Bilder wurden im Vorfeld Fahnen an ein paar Leute im ersten Wellenbrecher ausgegeben. Es war für mich wirklich einer der Schlechtesten Auftritte die ich bisher gesehen habe und es hatte dabei schon fast etwas ungewollt komisches.

Das beste daran war, dass wir durch das frühe weggehen Tom Grennan in Zelt gesehen haben.

Ich oute mich mal (muss immer wieder schmunzeln, wenn 30STM hier zum Thema wird): Ab 2010 war ich für einige Jahre ein riesiger Fan. Entschuldigt den langen Text, aber ich prokrastiniere gerade völlig, könnte stundenlang darüber reden, und da ich heute einen echt scheiß Tag habe, kann ich mich da wunderbar drüber auskotzen

Das erste Mal habe ich 30STM zufällig bei Rock am Ring 2010 gesehen und mich hoffnungslos in die Band verliebt. In den Jahren danach war ich europaweit auf unzähligen Konzerten, habe horrendes Geld ausgegeben und war besessen von ihrer eigens geschaffenen Welt und dem Mythos, den sie rund um die Band und die Fans und diesen ganzen „Cult“, aufgebaut haben. Besonders diese Verbindung zwischen Fans weltweit und die Nähe zur Band selbst haben mich komplett mitgerissen.

Mittlerweile mache ich jedoch einen riesigen Bogen um die Band. Zwar habe ich noch einige Bekannte in der Fanszene, und gelegentlich höre ich auch mal wieder einen Song, aber live kann ich sie absolut nicht mehr ertragen – weder musikalisch noch als Personen.

Für mich ist neben der mittlerweile für mich auch unerträglichen Radio-Mucke auch das Problem, dass Jared ein absoluter Egobolzen vom Herrn ist. In den Jahren sind so viele Dinge mit ihm vorgefallen, wo ich mir heute denke, wie dumm konnte ich eigentlich sein, überhaupt für so eine Live-Band Geld auszugeben.

Ich habe so viele Konzerte gesehen, die absolut schlecht waren. Ich kann mich z. B. an ein Konzert erinnern (ich bin dran in Nürnberg), wo wir ca. 5-10 Reihe standen und die Leute um uns rum angefangen haben, sich zu beschweren über Jareds Gelaber und es auch Pfiffe gab während der Show, weil er ständig unterbrochen hat.

Während dieser Zeit war seine Egoshow auch brutal ausgeprägt (wie heute auch noch) und irgendwann ging es selbst mir als Hardcore-Fan auf den Keks, wenn er wieder über Deutsches Brot laberte, irgendwelche unnötigen Flaggen schwenkte, mit dem tausendsten bescheuerten Umhang über die Bühne "schwebte" oder ein total unnötiges Insta-Live-Videos drehte.
Das war irgendwann einfach so unendlich weit weg von Rockband.

Der große Crash kam für mich dann mit der 2018er Tour, als während der Tour plötzlich der Gitarrist Tomo nicht mehr dabei war. Ohne Ankündigung, ohne Info, die Fans weltweit wurden wochenlang völlig im Dunkeln gelassen, was mit ihm ist. Der feste 3te Bestandteil war einfach weg. Es gab damals sogar Vermutungen, dass ihm was zugestoßen ist und total wilde Gerüchte um ihn. Das ging dann irgendwann bei vielen Fans über in totale Sorge um ihn.

Von Jared und Shannon kein Wort zu der Situation, sie haben einfach unbehelligt ihre damalige Tour weitergespielt. Das Team um 30STM hatte scheinbar auch absolutes Redeverbot erhalten und war sogar angewiesen, alle Rückfragen zu Tomo ausnahmslos zu unterbinden und auch z. B. Plakate um ihn vor dem Gig zu entfernen. Irgendwann hat Tomo dann selber seinen Austritt erklärt, von Jared und Shannon wieder kein Wort.

Da war ich völlig angefressen, wie man so mit seinen Fans umgehen kann, die man jahrelang mit irgendwelchen Floskeln in die Weltgeschichte gelobt hat von wegen "This is a cult" usw.

Noch während dieser Phase hatte ich ein (sauteures) Meet & Greet auf der Hamburger Show (ja, dumm...)Da kam dann für mich der finale Ausschlag, warum ich mich abgewendet habe.
Das mögen manche sicherlich auch für völlig übertrieben empfinden, aber in Zusammenhang mit dem Umgang mit Tomo, war das was da passierte für mich total abartig und stand in absolutem Widerspruch zu allem, was wir über die Band dachten.
Der Aushilfsgitarrist, der die komplette Show spielte, stand "unter" der Bühne.
Ich weiß, kommt öfters vor, dass Aushilfsleute nicht auf der Bühne sind, aber der Typ hat die ganze Tour gespielt, die Songs getragen, die Bühne war dazu riesig und Tomo hätte da ja sowieso gestanden. Und die schieben den gefühlt in die letzte Ecke unter die Bühne. Dazu dann während der Tour nicht ein Wort, ein Danke, eine Erwähnung dazu, dass es ihn überhaupt gibt.
Das war damals völlig absurd, dass man diese ganze Situation um Tomo so tot schweigt und man dann einem sehr guten Aushilfsgitarristen scheinbar nicht mal ein Stück des Ruhmes gönnen zu scheint. Das war damals auch riesen Thema unter den Fans.

Ich war am nächsten Tag dann noch in Berlin auf dem Konzert und hab schon auf der Hinfahrt überlegt, ob ich mein Ticket verschenke.

Wir waren bei der Tour um die 10 Fans und nur noch 1 ist davon bis heute hoffnungslos Fan. Der Großteil davon hat mit dieser Tour ebenfalls ihr Fan-Sein beendet.

Für mich ist Jared zwar weiterhin ein begnadeter Schauspieler, die ganze This is War Ära hat mein Leben geprägt und ich trage bis heute als Erinnerung an eine meiner intensivsten Zeiten eins ihrer Symbole auf der Haut, aber ihre Entwicklung als "Band" finde ich völlig Katastrophe.

Wo ist das Problem bei Thirty Seconds to Mars?
Hits haben sie. Und Jared Leto ist doch Entertainer durch und durch, oder?