The Notwist

The Notwist ist eine deutsche Indie-Rock-Band. Gegründet 1989 in Weilheim, Deutschland, durchlief die Band mehrere musikalische Inkarnationen, obwohl sie ein relativ stabiles Lineup beibehielt. Während sich ihre frühen Platten durch Heavy Metal/Metal in Richtung düsterer Indie-Rock bewegten, sind ihre jüngsten Bemühungen, für die sie die meiste Aufmerksamkeit erhalten haben, sehr stark von der Electronica-Szene beeinflusst.

Markus und Michael Acher gründeten die Gruppe zusammen mit Martin Messerschmidt in Weilheim bei München. Im Jahr 1990 nahmen sie ihr selbstbetiteltes Debüt auf, eine Grunge-Metal-orientierte LP. 1992 wurde das Album Nook veröffentlicht, das einen Indie-Rock-Sound hat, während das 1995er Album 12 ihren ersten Flirt mit Elektronik enthält. Martin Gretschmann (alias Console) stieß 1997 zur Gruppe. Shrink, veröffentlicht 1998, ist ein Jazz-Elektro-Rock-Album. Das Album Neon Golden (erschienen 2002) machte die Band für amerikanische Hörer bekannt.

Im Jahr 2003 gründete die Band ihr eigenes Plattenlabel Alien Transistor und veröffentlichte einen Soundtrack für den Film Lichter von Hans-Christian Schmid. Am 6. September 2004 erschien die EP Solo Swim, eine Kollaboration zwischen The Notwist, Console und Klimek, die auch der Soundtrack für den Dokumentarfilm Kanalschwimmer von Jörg Adolph ist. Beide EPs sind nur auf Vinyl erhältlich, ebenso wie die neueste EP von Rayon (Markus Acher), die im Frühjahr 2006 erschien.

Einige der Songs von The Notwist wurden von Four Tet, Manitoba, Console, Loopspool und anderen geremixt. Sänger Markus Acher arbeitete mit dem Anticon-Rapper/Produzenten Alias an dem Song "Unseen Sights" zusammen.

Zuletzt bildeten The Notwist mit Themselves eine Supergroup namens 13 & God, deren gleichnamiges Debüt 2005 veröffentlicht wurde. Weitere Acts, an denen Mitglieder von The Notwist beteiligt sind, sind Village of Savoonga, Tied & Tickled Trio, Lali Puna, Ms. John Soda, Potawatomi, alles wie groß, Ogonjok, Rayon, 3 Shades of Blues, Hometrainer, Bolzplatz Heroes, und Schweisser.

The Notwist gehören längst zum Kanon der deutschen Popularmusik. Die Musik der Weilheimer Band ist für viele zu einem vertrauten Begleiter geworden, und nach Jahren der Stille reicht ein einziger Satz, ein einziger Song aus, um ein gewaltiges Echo heraufzubeschwören. Das war zum Beispiel bei den jüngsten, zusammen gehörenden Alben „Close to the Glass“ und „Messier Objects“ so. Gewöhnlich zurückhaltende Facebook-Freunde verloren jede Contenance, schrieben wie fiebrige 17-Jährige von ihrer „Schnappatmung“ angesichts der lang erwarteten Ankündigungen.

Den Einfluss von The Notwist und deren Umfeld kann man kaum überschätzen. Gibt es eigentlich schon eine Weilheimer Schule mit all den Seitenprojekten und befreundeten Musikern von Lali Puna, dem Tied & Tickled Trio, 13&God, Console und wie sie alle heißen? Aus der ehemals im ganzen Pfaffenwinkel bekannten Schülerband ist längst eine der weltweit meistbeachteten deutschen Musikexporte geworden. Ob The Notwist nun auf einem Jazz-, Indie- oder Elektrofestival auftreten, den Soundtrack für ein Videospiel oder einen Film liefern oder nachts im heißesten Club der Stadt spielen: Nirgendwo wären sie fehl am Platz, weil die Oberbayern so unglaublich facettenreich, vielschichtig, wegweisend und sound-innovativ sind.

Auf jedem neuen Album haben sie sich komplett auf links gekrempelt, obgleich Elektronika, haufenweise Percussion und der markante Indie-Gesang von Markus Acher stets den Kern ihrer Kompositionen bilden. Jedes Mal steht man wieder verblüfft vor der Bühne und fragt sich, in was für einen Kessel der Kreativität diese Band als Kind gefallen ist.
Quelle: https://www.fkpscorpio.com/de/presse/the-notwist