Kings of Leon

Seit ihrem Debüt aus dem Jahr 2003 veröffentlichten Kings Of Leon bislang sechs Studio-Alben, die sich weltweit über 18 Millionen Mal verkauften.

Darüber hinaus verkauften die vier US-Amerikaner 24 Millionen Singles, darunter der in Deutschland mit Platin ausgezeichnete "Sex On Fire" - ein "Grammy Award" für die Single inklusive. Zwei weitere goldene Grammys gab es für ihr Album "Use Somebody" ("Record Of The Year 2009" und "Best Rock Performance By A Duo Or Group With Vocals 2009").

Als Kings of Leon im April 2007 ihr drittes Album Because Of The Times veröffentlichten, nannte Entertainment Weekly es ihre "Krönung", während Rolling Stone sich wunderte: "Wie gut können die Kings of Leon werden?

Das Album "Because of The Times", das nach der rauflustigen "Youth and Young Manhood" aus dem Jahr 2003 und dem bulligen "Aha Shake Heartbreak" aus dem Jahr 2005 erschien, war in der Tat ein zentrales und wegweisendes Album. Es führte die Followills - die in Tennessee geborenen Caleb, Nathan und Jared sowie ihren Cousin Matthew - zu einem erstaunlichen Erfolg in der ganzen Welt. In den USA hat die Band die sagenumwobene Radio City Music Hall in New York City und das Greek Theatre in Hollywood ausverkauft. In Großbritannien standen die Kings of Leon beim legendären Glastonbury-Festival an der Spitze.

Sollten Kritiker jedoch der Meinung sein, dass Because of The Times das Werk einer Band "auf dem Höhepunkt ihrer Macht" war (wie es die Los Angeles Times formulierte), sollten sie diese Einschätzung vielleicht noch einmal überdenken, nachdem sie das neue Album Only By The Night von Kings of Leon gehört haben. Only By The Night macht dort weiter, wo Because of The Times aufgehört hat, setzt Kings of Leon's formwandelnde Entwicklung fort und festigt ihren Status als Rockband von Weltklasse.

"Nach drei Plattenaufnahmen und fünf Jahren Tournee in Folge wussten wir, wozu wir fähig sind", sagt der Schlagzeuger der Band, Nathan, "wir mussten nur unser Geld in den Mund stecken. Wir mussten es auf die nächste Stufe bringen. Man will immer, dass die nächste Platte besser ist als die letzte". Frontmann und Texter Caleb fügt hinzu: "Es gibt keine Zeit, in der wir eine Platte machen und nicht versuchen, etwas besser zu machen als das, was vorher kam.

Mit seinen atemberaubenden Melodien, klingenden Gitarren und messerscharfen Grooves löst Only By The Night das Versprechen ein, das die Könige von Leon während ihrer gesamten Karriere gegeben haben. Von der düsteren Atmosphäre des Eröffnungstitels "Closer" (in dem es laut Caleb um einen liebeskranken Vampir geht) bis hin zur emotionalen Intensität der Schlussballade "Cold Desert" ("über einen Mann am Ende seiner Kräfte, der sich wieder aufrichtet") ist Only By The Night von Anfang bis Ende aus vollem Herzen dabei.

Zu den Höhepunkten des Albums gehören die eindringlich tuckernde erste Single "Sex on Fire", das pochende, treibende "Crawl" und das klanglich mitreißende "Use Somebody", das Caleb schrieb, während er sich einsam auf der Straße fühlte. "Es geht darum, weit weg von zu Hause zu sein." Dann gibt es den aufsteigenden Aufschwung von "Manhattan", bei dem es teils um Tanzen und Lebensfreude, teils um die Kämpfe der amerikanischen Ureinwohner geht. "'Manhattan' ist eigentlich ein indianisches Wort, das 'Insel der vielen Hügel' bedeutet", sagt Caleb, der hinzufügt, dass seine Familie indianisches Blut hat. Schließlich ist da noch die treibende, eindringliche "Idee", die den Sänger gegen jeden zurückdrängt, der etwas gegen jemanden in seiner Band sagt.

Calebs Instinkt ist nicht überraschend, da die Band aus Familienmitgliedern besteht. Die familiäre Stimmung erstreckte sich auch auf den Aufnahmeprozess, als Kings of Leon im April 2008 mit ihrem langjährigen Produzenten Angelo Petraglia und der in Nashville ansässigen Produzentin/Ingenieurin Jacquire King, die auch Aha Shake Heartbreak gemischt hat, in das Blackbird-Studio in Nashville zurückkehrten. "Angelo hält es lustig und jugendlich", sagt Nathan. "Er und Jacquire waren cool genug, um uns zu sagen, wann wir wirklich aufhören sollten, Wall Ball zu spielen, und ernsthaft werden sollten, anstatt streng zu sein und uns eine scheiß Angst einzujagen. Das hat uns irgendwie den Druck genommen."

Petraglia und King ermutigten auch den experimentellen Prozess, den die Followills bei der Produktion von Because Of The Times begonnen hatten, und gaben der Band die Freiheit, alle ihre Ideen zu erforschen. "Wir hatten die Gelegenheit, wirklich einzusteigen und bei der Produktion mehr Hand anzulegen", sagt Caleb. "Wir wollten uns selbst ein bisschen mehr beweisen. Wir mussten unsere Fersen hochschlagen, etwas trinken und uns während der Aufnahmen entspannen. fügt Nathan hinzu: "Man merkt an der Musik, dass wir uns definitiv wohl fühlen."

"Für mich klingt es, als ob die Kings of Leon nicht nur als Band, sondern auch als Freunde zurück sind", sagt Caleb. "Jeden Abend nach der Aufnahme gingen wir zusammen in eine Bar, hingen zusammen rum und sprachen darüber, was wir am nächsten Tag tun würden, anstatt dass wir alle in unsere getrennten Häuser gingen. Es war wirklich eine große Familienatmosphäre. Daher kommt auch der Titel. Es ist auch eine Anspielung auf ein Gedicht von Edgar Allan Poe, und es hat fünf Silben, wie alle unsere Albumtitel".

Caleb hatte die meisten Texte und Melodien für Only By The Night während einer Auszeit zu Hause geschrieben, als er sich von einer Schulteroperation erholte. "Ich glaube, die Schmerztabletten haben ihn ein bisschen mehr inspiriert, als ihm bewusst war", sagt Nathan lachend. "Er spielte uns ein Lied vor und wir fragten: 'Wann hast du das geschrieben?' und er sagte: 'Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, es geschrieben zu haben. Ich wachte einfach mit einer leeren Weinflasche und meinem offenen Liederbuch auf und schrieb diese Worte auf.'" Sagt Caleb: "Mit diesen Pillen kann man sich so schön fühlen. Ich glaube, viele der hübschen Melodien stammen daher und davon, dass ich einfach noch mehr geöffnet habe.

Ein weiterer Einfluss könnten ihre Erfahrungen bei Arenenspielen sein, nicht nur zur Unterstützung von Because Of The Times, sondern auch während der Eröffnungen für U2 im Jahr 2005 und Bob Dylan and Pearl Jam in den Jahren 2006 und 2008. "Wir wollten auf jeden Fall, dass die Songs in einem Veranstaltungsort mit 15.000 Sitzplätzen gut klingen, aber wir wollten auch, dass sie die Art von Intimität haben, die bei einer Club-Show für 300 Kids den Punkt deutlich macht", sagt Nathan.

Insgesamt wussten die Followills, dass es an der Zeit war, ehrlich über ihre Ambitionen zu sein und zu beweisen, was sie wirklich leisten konnten. Caleb, zum einen, entfesselt einige der rechtschaffensten, qualvollsten Gesänge, die er je aufgenommen hat. "Ich wusste, dass es für mich ein Risiko war, da reinzugehen und mich wirklich zu öffnen und den Gürtel so zu schnallen, wie ich weiß, dass ich es kann; so wie ich es getan habe, als ich jünger war", sagt er. "Ich habe meinen Gesang so lange versteckt, weil ich nervös war, dass die Leute meinen Texten zuhören würden, dass sie annehmen würden, ich sei nicht intelligent, weil ich aus Tennessee komme, und dass sie mich auseinandernehmen würden, deshalb habe ich so gesungen, wie ich es tat. Aber als ich mich damit befasste, wusste ich, dass diese Melodien, die wir spielten, zu schön waren, als dass ich sie versaut hätte. Ich musste es einfach tun."

"Im Grunde genommen hatten wir den Punkt erreicht, an dem uns klar wurde, dass wir als eine Band bekannt sein konnten, die drei Platten lang hart getroffen hat und dann verschwunden ist, oder als eine Band, die klug genug war, um zu erkennen, dass nicht sehr viele Bands vier Platten machen können, also lasst uns das Beste daraus machen", sagt Nathan. "Denn ehrlich gesagt, waren wir schreckliche Anstreicher und das würden wir auch tun, wenn wir das nicht täten!

Nach einer Kreativpause kehren Kings Of Leon mit ihrem neuen Werk "Walls" zurück, das von Markus Dravs (Arcade Fire, Coldplay, Florence + The Machine) in Los Angeles produziert wurde und eine Rückbesinnung auf die musikalischen Wurzeln des Quartetts sein soll. Mauern einreißen, um etwas Neues zu erschaffen: Das britische "Q Magazine" schreibt, dass die Lyrics "Gänsehaut erzeugen" und es "wert sind, die Luft anzuhalten."