Garbage

Schlagzeuger und Garbage-Gründer Butch Vig unternahm einiges, um seinen Nirvana-Produzentenruhm kreativ zu überdauern und nicht selbst wie die Grunge-Idole zu klingen. Gemeinsam mit den Gitarristen Duke Erikson und Steve Marker und der Frontfrau Shirley Manson schafften sie den Durchbruch mit Hits wie „Only Happy When It Rains“ und „Stupid Girl“. Auf das erste, millionenfach verkaufte Album namens „Garbage“ folgten zahlreiche Auszeichnungen, vier weitere Alben, Tourneen und längere kreative Pausen.

Als Garbage sich irgendwann 1993 in Madison, Wisconsin, zusammenfanden, da waren sie wenig mehr als drei Produzenten und ein Mädchen. Vig und Erikson hatten in einer Band namens Spooner gespielt, die Mitte der Achtziger einen College-Radiohit hatten, den Vigs Kumpel Marker auf einem Vierspurgerät in seinem Keller aufgenommen hatte. Später gründeten Vig und Marker die Smart Studios und produzierten Post-Hardcore-Bands wie Killdozer und Die Kreuzen. Dann setzte Vig zwei Meilensteine in die Landschaft: „Gish“ von den Smashing Pumpkins und „Nevermind“ von Nirvana, später folgten Sonic Youth, L7, House of Pain und Freedy Johnston.

Garbage sollte damals ein Freizeitprojekt sein, mit dem drei Freunde ein bißchen Spaß jenseits des Control Rooms haben wollten. Aber irgend jemand musste ja singen – „Das sollte eigentlich nur ein Fünkchen in der persönlichen Bio werden“, so Manson heute, die ihre Karriere als Keyboarderin in einer schottischen Combo namens Goodbye Mr. MacKenzie begann und danach ihre eigene Band Angelfish gründete.

Seit der Veröffentlichung ihres gleichnamigen Debütalbums im Jahr 1995 haben Garbage einen klaren klanglichen Weg eingeschlagen. Mit einer Reihe von Hits wie "Stupid Girl", "Push It", "Only Happy When it Rains" und "I Think I'm Paranoid" haben sie auf dem Weg zu 17 Millionen verkauften Alben nicht nur konstantes Lob der Kritiker, sondern auch sieben Grammy-Nominierungen erhalten.

Mit ihrem neuen Album No Gods No Masters erweitert die Band ihre musikalische Vision. Die 11-Track-Sammlung ist abwechselnd brutal und wunderschön, eine Feier des akustischen Mahlstroms und ein Triumph der Stille, manchmal innerhalb eines einzigen Songs. "Dies ist unsere siebte Platte, deren signifikante Numerologie die DNA des Inhalts beeinflusst hat: die sieben Tugenden, die sieben Sorgen und die sieben Todsünden", sagt Manson, die ikonische Frontfrau der Band. No Gods No Masters ist ein großes, kühnes und empörendes Album - offenkundig politisch und sozial aufgeladen in einer Art und Weise, wie es die Band zuvor nicht war, mit Songs, die Themen wie globale Unruhen und den voranschreitenden Klimawandel, die Black Lives Matter Bewegung, Sexismus und Frauenfeindlichkeit ansprechen. Das Ergebnis ist der perfekte Soundtrack für einen angespannten Moment einer Band, die seit fast 30 Jahren ihren einzigartigen Stempel aufdrückt - eine Platte, die nur aus der intimen Beziehung zwischen Musikern entstehen konnte, die im Laufe ihrer Karriere gereift und zusammengewachsen sind.