05.06.2023 23:33· Bearbeitet
Hier mal meine wie immer ganz subjektiven Gedanken nach 5 tagen Rock am Ring...schön, dass ich wieder dabei sein durfte:
Flogging Molly:
Perfekter Festivalopener. Die Band sorgt einfach immer für Stimmung.
Brutus:
Hat man auch selten: eine singende Schlagzeugerin. Kamen beim Publikum gut an, wenn auch wenig los war. Der Funke sprang bei mir nicht so über...die postrockartige Musik passt vielleicht auch nicht unbedingt auf ein großes Festival im Tageslicht.
Touche Amore:
Hatte mich mit am meisten auf die Jungs gefreut. Es war noch weniger los als Brustus (schade) und die Setlist war so gar nicht meines (schade, schade). Die Band gab alles, aber irgendwie blieb wenig hängen. Wenn Brutus schon in einen schwitzigen Club gehören, dann gilt das für TA umso mehr.
Giant rooks:
Sympathischer Auftritt. Wurde am Ende hin voll, weil wahrscheinlich viele entgeistert von Rise against rüber gekommen sind. Musik ist harmloser, aber gut hörbarer und tanzbarer Indiepop. Geht schon klar. In meinen Augen dennoch einen Slot zu hoch.
Foo Fighters:
Gottlob wurden die Songs nicht so endlos in die Länge gezogen wie 2015 und die neuen Lieder haben Lust auf mehr gemacht. Insgesamt ein solider Auftritt. War nur etwas leise im B-Block.
Pabst:
Haben mich doch überrascht. Tolles Konzert, sympathische Jungs. Nur das lahme "Kiss me"-Cover hätt es jetzt nicht gebraucht.
Hot Water Music:
Erwartungsgemäß wenig los an der Alterna Stage. Auch hier: Ein schöner Auftritt einer sympathischen Band, denen man die Liebe zu den Fans und der Musik bedingungslos abnimmt. Auch hier: Die band gehört eigentlich in einen schwitzigen Club und nicht auf eine riesen Bühne.
Provinz:
Altersdurchnitt im A-Block gefühlt 20. Kamen demgemäß gut an. ich fand sie eher harmlos. Mehr als Fußwippen war da nicht drin.
Incubus:
Wenig los im a-bereich. große Lücken. Scheinbar spricht die Band im Jahr 2023 die Besucher nicht mehr so an (kein Wunder, als sie ihre Heydays hatte, waren die jüngeren RaR-Besucher noch im Kindergarten). leider Soundmatch und trotz der guten playlist kam nicht so richtig Euphorie auf....außer: "Drive" war schon sehr intensiv und ein absolutes Festival-Highlight für mich.
The Menzingers:
Kleine, aber feine band, die durchaus Stimmung gemacht hat vor einer mittelmäßig besuchten Clubstage (keine Ahnun, wie die heute heißt). Nichts weltbwegendes, aber dennoch ein netter Auftritt.
Kings of Leon:
Hab im Nachhinein gelesen, dass sich viele über die band "beschwert" haben: keine Stimmung, gelangweilte Ansagen. Alles richtig! Aber: Das wusste man vorher, dass die keine lustigen Sprüche raushauen und die Musik nicht zum pogen animiert. ich selber hab auch so meine Probleme mit der band und wundere mich, dass 1-2 Hits reichen, um seit 15 jahren headliner zu sein. Dafür war der Auftritt aber dennoch intensiv für mich, starke Lichtshow und mein Highlight: "Pyro".
Evanescence:
Eigentlich nur aus mangel an Alternativen gehört. Blutleerer Auftritt, sogar das unzerstörbare "The immortal" kam nicht bei mir an. Warum werden viele bekannte Songs in einem medley verwurstet? Dafür aber: Mega Stimmung bei "Bring me back to life" inkl. überraschendem Auftritt vom papa Roach-Sänger. Zumindest ein toller rausschmeißer für den Samstag.
Boysetsfire:
Der Auftritt 2014 als LNS auf der Clubstage macht mir noch heute Gänsehaut. Am Sonntag wars leider nur so mittel. Kaum wer kannte scheinbar die band im a-Bereich, obwohl nur die Hits gespielt wurden (bis auf "Last years nest"). Die Stimmung dementsprechend mau. So eine Liebhaberband geht auf so einer großen Bühne einfach unter. Dennoch: Tolle Band und schön, dass sie dabei waren.
Die Nerven:
Erwartungsgemäß kaum was los. Die Band mal wieder in derber Spiellaune. Nur ein wenig zu viel Improvisation. Da hätte man auch noch 2 Lieder mehr spielen können. Schade, da wäre mehr gewesen.
NOFX:
War Fat Mike schlecht bei Stimme und hat deswegen seine Kollegen die Arbeit machen lassen? Erstaunlich wenig los im A-Bereich (bei B wars dann sicher auch nicht besser). Wie immer: Politische erfrischend unkorrekte Ansagen und alle Hits. Vielleicht stand ich falsch, aber auch hier ist der Funke nicht richtig übergesprungen.
Turnstile:
Bin nur hingegangen, weil ich von der Band gelesen haben, es soll der neuste heiße Scheiß im Untergrund sein. Und hey: Auch wenns musikalisch nicht 100%ig meine tasse tee war, warum ging denn da dermaßen die Post im A-bereich hab !?!?!? Wahnsinn. Das Publikum durch die bank textsicher. Kann mir jemand sagen, woher die Band so populär ist: Soundtrack bei einem Videospiel? Instagram-Hype?
Die Toten Hosen:
Aufgrund schwachem Alternativprogramm entspannt 2/3 des Konzertes vom B-Bereich gesehen. Hab mit vielen besuchern gesprochen, die sich vor allem auf campino & co. gefreut haben. daher klasse, dass alle so ne mega party gemacht haben. Mir ist das zu gröhl-mitsing-punk mäßig, aber ich verstehe nun, woher die Connection zw. DTH und RaR kommt.
Thees Uhlmann:
begann etwas fad das Konzert, hat sich dann aber auch Dank der Gastauftritte immer mehr gesteigert. Ganz viel liebe für Thees leider war der gesang die ganze zeit über zu leise. Die Zugabe "ein satellit sendet leise" hat so unfassbar gut als rausschmeißer für RaR 2023 gepasst.
fazit:
Viele durchschnittliche Konzerte von bands, die alles gegeben haben, aber für mich an der zu großen Bühne oder den wenigen Besuchern gescheitert sind. trotzdem: Rock am Ring ist immer ein Erlebnis. (Hoffentlich) bis 2024 ...